Der Job-Kahlschlag von HP nach der Übernahme des IT-Dienstleisters betrifft auch die Schweiz: Von den weltweit rund 25'000 vernichteten Arbeitsplätzen entfallen rund 275 auf das Alpenland. Das entspricht rund 12,5 Prozent der insgesamt 2200 HP- und EDS-Angestellten hierzulande. Prozentual gesehen liegt die Schweiz damit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 7,5 Prozent.
Die EDS-Angestellten trifft es dabei ungemein härter als diejenigen von
HP. Beim IT-Dienstleister müssen 250 der 800 Angestellten mit dem blauen Brief rechnen, während von den 1200 HP-Mitarbeitenden «nur» 25 nach einer neuen Beschäftigung Ausschau halten müssen. Der Stellenabbau soll laut HP-Schweiz-Sprecher Beat Welte in den kommenden zwei Jahren über die Bühne gehen. Welche Geschäftsbereiche vom Stellenabbau genau betroffen sind, sei noch offen.
«Der Optimierungsprozess hat zwei Aspekte: Einerseits werden Stellen nach der Fusion durch Überschneidungen überflüssig, andererseits läuft bei
EDS seit einem Jahr ein dreijähriges Optimierungsprogramm», sagt Welte gegenüber IT Reseller. HP habe ein ähnliches Programm bereits 2005 durchgeführt. In den nächsten zwei Jahren werden zahlreiche Arbeitsplätze in Länder mit billigeren Löhnen transferiert. EDS nennt dies «Best Shoring».
Suche nach Arbeitnehmer-Lösungen
«Jede Stelle ist uns wichtig und wir kümmern uns um jeden Arbeitnehmer, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden», sagte Welte. Gewerkschaften seien keine involviert. «Die Geschäftsleitung versucht mit den Arbeitnehmervertretungen von
EDS und
HP Lösungen auszuarbeiten», so Welte.
Insgesamt rechnet man bei HP nach Abschluss der weltweiten Restrukturierung mit jährlichen Einsparungen von 1,8 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal 2008 werden die Massnahmen aber zunächst mit Mehrausgaben von 1,7 Milliarden Dollar zu Buche schlagen. (Marco Rohner)