Billiganbieter der Fotoagenturbranche scheinen Opfer des eigenen Erfolges zu werden. Das boomende Geschäft mit Millionen von selbsternannten Fotografen, die ihre Bilder auf die Server der Anbieter hochladen, hat die Konkurrenz wie Pilze aus dem Boden spriessen lassen. Mittlerweile geraten sogar die Niedrigstpreise unter Druck und selbst die etablierten, grossen Agenturen, bei denen Bilder oft mehrere hundert Euro kosten, haben den Braten gerochen und mischen im Billiggeschäft mit. Die Agentur Corbis gründete letzten Sommer Snapvillage, Getty hat iStockphoto übernommen, und auch bei Jupiterimages sind heute preiswerte Fotos zu bekommen.
Die angebotenen Fotos stammen grösstenteils von Amateuren. Kunden können sich die Bilder entweder gegen eine Einzelgebühr von teilweise weniger als 1 Euro oder mehrere Bilder gegen eine Monatsgebühr herunterladen. Besonders das Abo-Modell sei beliebt. Umsätze enstehen durch die Unmenge an Bildern, die heruntergeladen werden: «Wir verkaufen jeden Tag über 25'000 Fotos», sagt Fotolia-Mitgründer Oleg Tscheltschoff gegenüber der Financial Times. Die Yahoo-Tochter Flickr geht jetzt den entgegengesetzten Weg und will zusammen mit Getty nur noch ausgewählte Fotos talentierter Flickr-Mitglieder vermarkten. (sk)