Das Schaffhauser Marktforscher- und Berater-
MSM Research im hat Herbst-Update zur Entwicklung der Ausgaben im Schweizer ICT-Markt seine Prognosen für 2009 gesenkt. Im Juni war MSM noch von einem Plus von 3,6 Prozent ausgegangen, rechnet nun aber nur noch mit einem Wachstum der Ausgaben um 1,3 Prozent.
Die Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Realwirtschaft werden im nächsten Jahr auch am ICT-Markt Spuren hinterlassen.
KMU reagieren mit Ausgabestopp
«Die ICT-Budgets 2009 stehen unter hohem Druck und die geplanten Ausgaben werden zweimal hinterfragt», kommentiert Philipp A. Ziegler, Geschäftsführer
MSM Research, die geänderte Prognose. Hauptverantwortlich werden dabei Firmen aus dem Finanzsektor sein, gefolgt von exportorientierten Industriekonzernen und deren Zulieferern.
Besonders kleinere Unternehmen reagieren schnell auf Veränderungen wirtschaftlicher Entwicklungen und planen IT-Budgets nicht lang im Voraus, wie es Grossfirmen in der Regel tun. «Immerhin machen die kleineren Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern ein Drittel des ICT-Marktes aus», sagt Ziegler. Gesamthaft soll der Schweizer ICT-Markt laut MSM Research im kommenden Jahr um 209 Mio. Franken auf 16,33 Mrd. Franken anwachsen.
Geschäft mit Services stagniert
Der Marktforscher prognostiziert für Software ein Plus von 2,4 Prozent, getrieben von Business-Intelligence-Lösungen sowie Lösungen aus den Bereichen Enterprise Content Management, Workflow und Security. Für Hardware sieht MSM für 2009 eher schwarz (-1,1 Prozent). Wobei sich Notebooks und Storage-Produkte aufgrund steigender Mobilität, der wachsenden Datenflut und daraus resultierender Nachfrage nach Speicher-, Backup- und Archivierungsinfrastruktur noch im positiven Wachstumsbereich befinden werden. Desktops und Server hingegen werden laut
MSM Research 2009 rückläufige wertmässige Entwicklungen aufweisen. Auch das Dienstleistungsgeschäft wird 2009 fast stagnieren. 2009 werden im Vergleich zu 2008 (+4,4%) nur noch 1,9 Prozent mehr Ausgaben für Services getätigt. Vornehmlich das Projektgeschäft im Bereich Integrationsleistungen, Beratung und Schulung gerät unter Druck. Implementierungsleistungen für neue Lösungen, Managed Services in den Bereichen Workplace und Security werden weiter zulegen. Noch ist die Lage nicht so dramatisch wie in den Jahren 2002 und 2003. «Die ICT ist heute so eng in die Unternehmen und deren Geschäftsprozesse eingebettet, dass weitere Ausgaben in den Unterhalt und den gezielten Ausbau der Infrastruktur und Lösungen unerlässlich sind», sagt Ziegler. Es bleibe abzuwarten, wie schnell die global angesetzten Konjunkturpakete greifen und wie rasch die Unternehmen wieder Vertrauen in die künftige Entwicklung setzen. (Susann Klossek)