«Ich bin fest davon überzeugt, dass es über kurz oder lang keine DRM (Digitales Rechtemanagement)-geschützten Musikdownloads mehr geben wird», erklärte Timo Becker, Mitbegründer des Musik-Download- und Community-Portals djtunes.com Ende Dezember 2008. Der benutzerunfreundliche DRM-Kopierschutz wurde eigentlich bereits vor einem Jahr offiziell für tot erklärt.
Sony BMG hatte als das letzte der vier grossen Labels auf den Einsatz von DRM verzichtet, und
Amazon.com startete noch im Januar 2008 den Verkauf von DRM-freien Sony-MP3s. Somit konnten alle Songs, schätzungsweise eine Milliarde, im selben, kompatiblen Format heruntergeladen, auf einem iPod abgespielt und auf CD gebrannt werden.
Nun hat auch
Apple endlich ein Einsehen: Ab April wird es im iTunes-Store kein DRM mehr geben. Dafür wird eine neue Preisstruktur eingeführt. Künftig gibt es Preisabstufungen von 69 Cent, den klassischen 99 Cent und 1,29 Dollar. Mit der neuen Struktur macht Apple wohl auch ein Zugeständnis an die Musikindustrie, die sich bereits seit Jahren ein flexibleres Preissystem wünscht. Die Abschaffung des DRM ist ein denkwürdiger Schritt beim digitalen Musikverkauf, was dem Downloadsektor - zumindest was bezahlte Downloads angeht - sicherlich neuen Schwung verleihen wird. Weniger Freude dürfte
Microsoft haben: Die Redmonder haben sehr viel Geld in die Entwicklung ihres DRM-Systems für WMA-Dateien investiert und damit in vielen Portalen gutes Geld verdient. (sk)