Der Schweizer Netzwerklieferant und Zyxel-Herstellervertreter Studerus mit Sitz im zürcherischen Schwerzenbach feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Firmengründer Frank Studerus erinnert sich zurück an die Anfänge: «Ich musste mich damals zuerst mündig erklären lassen, um die Firma gründen zu können, denn ich war noch zu jung», so der heute 38-Jährige rückblickend. «Angefangen habe ich sehr bescheiden, mit dem Verkauf von Modems. Das war damals aber noch eine sehr kleine Welt, eine Handvoll Mailbox-Fanatiker wollte in dieser Zeit solche Produkte.»
Kernkompetenz im Zentrum
Seit damals hat sich das Disti- und Channel-Geschäft jedoch markant gewandelt. «Mit dem E-Tailing hat sich das Geschäft vor allem in jüngerer Zeit massiv verändert», erklärt Studerus und meint damit vor allem die Preissensitivität. Die habe dazu geführt, dass der Handel heute vor allem Dienstleistungen verkaufen muss, da allein mit der Hardware kaum ein Geschäft gemacht werden kann. Auch die Konsolidierung in der Branche ist für Studerus ein Thema. «Diese Konsolidierung ist in der Disti-Landschaft wohl unumgänglich. Bei den Systemintegratoren und VARs wird es aber
sicher auch in Zukunft weiterhin viele kleinere Anbieter geben.» Diese seien entweder in einem Bereich spezialisiert oder regional stark verknüpft mit Kunden, die anstelle des grossen Partners lieber den persönlichen Kontakt suchen. Seine Firma selbst bezeichnet Studerus jedoch als zurückhaltend, was die Konsolidierung angeht: «Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen. Uns ist es wichtig, dass wir unsere Kernkompetenz behalten können. Wenn wir jetzt unser Sortiment plötzlich aufblasen oder fusionieren würden, würden wir den Fokus verlieren. Das wäre schlecht für unser Geschäft.» Es sei auch nicht nötig, dass Studerus 30 Prozent pro Jahr wachse.
Als grösstes Risiko für seine Firma bezeichnet Studerus die Tatsache, dass man in erster Linie die Hersteller-Niederlassung von Zyxel und damit von Zyxel abhängig sei. «Doch diese Situation belastet uns eigentlich kaum, denn im Vergleich mit anderen Zyxel-Niederlassungen in Europa sind wir sehr gut positioniert.» Zyxel habe auch in keinem anderen Land eine so hohe Durchdringung in der Schweiz, entsprechend sei Zyxel mit Studerus auch sehr zufrieden. Und deshalb befürchtet Studerus auch nicht, dass Zyxel plötzlich selbst mit einer Niederlassung in die Schweiz kommen könnte. «Das einzige, was denkbar wäre, ist eine Übernahme von uns durch
Zyxel. Das würde aber letztlich keinen grossen Unterschied für uns machen, und ist im Moment auch absolut kein Thema.»
Know-how vermitteln
Auf die nächsten Monate angesprochen, zeigt sich Studerus überzeugt, dass seitens der Fachhändler mehr und mehr das Bedürfnis aufkommen wird, Know-how vermittelt zu bekommen. «Der Netzwerkbereich wird laufend komplexer, die Integration wird zunehmend anspruchsvoller. Für die Fachhändler wird es deshalb immer schwieriger, in allen Bereichen kompetent zu sein.» Aus diesem Grund will Studerus diesen Fachhändlern künftig noch mehr Ressourcen und Support anbieten. «Fachhändler sollen unser Know-how beiziehen können, gerade auch für einzelne, grössere Projekte – lokal und vor Ort.» 15 der insgesamt 55 Studerus-Mitarbeiter arbeiten denn auch ausschliesslich im Support. Ebenfalls als wesentlich sieht Studerus zudem das Schulungswesen zur Know-how-Vermittlung. «Diese Schulungsangebote werden mehr und mehr auch zum Erfolgsfaktor, denn der Fachhändler muss möglichst einfach und günstig Know-how aufbauen können.»
Potenzial für die Zukunft sieht Studerus aber auch in der Verbreitung von Fibre-to-the-Home, wo über kurz oder lang auch in der Schweiz riesige Investitionen getätigt werden. «Hier wollen wir natürlich vorne dabei sein.»
Kongress in Arbeit
Zum eigentlichen Jubiläumsjahr hat Studerus verschiedene Events geplant – unter anderem eine Roadshow für Fachhändler, in deren Fokus Themen wie Security, IP-PBX und Wireless-Pro stehen sollen. Die Roadshow macht am
8. April in St. Gallen, am 9. April in Zürich und am 13. April in Bern halt.
Und abschliessend verrät Frank Studerus Swiss IT Reseller, dass eine grössere Konferenz in Planung ist. «Diese Konferenz ist für uns ein wichtiger Meilenstein, denn wir haben vor, diesen Kongress dann jährlich stattfinden zu lassen.» Erstmals stattfinden soll der Event in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres.