Maxdata: Radikaler Kurswechsel zum "Full-Service-Provider"
29. März 2000
Der deutsche PC- und Monitor-Hersteller Maxdata (Artist, Belinea) will seinen OEM-Bereich loswerden und sich als Full-Service-Provider für E-Business neu positionieren. Den überraschenden Strategiewechsel gab Maxdata-Gründer und Geschäftsleiter Holger Lampatz heute an der Bilanz-Pressekonferenz bekannt.
Hintergrund: Mit 1,7 Mio. verkauften Monitoren ist Maxdata zwar die Nummer Eins in Europa, mit 750'000 PCs zudem drittgrösster Produzent in Deutschland und unter den Top 10 in Europa. 1999 hat die Firma auch eine starke Umsatzsteigerung von 30% auf 2,2 Mrd. DM hingelegt, die Gewinnsteigerung von "nur" 10% auf 103 Mio. DM und der schlaffe Aktienkurs weisen hingegen auf das Problem hin: Im OEM-Geschäft erzielt Maxdata laut Insidern nur 1,5% Gewinnmarge. Im Verkauf an eigene Händler sind es immerhin 5% – aber viel mehr verspricht man sich eben jetzt im neuen Markt für E-Services.
Davon will Lampatz nun möglichst viele der 5000 Dealer überzeugen, die künftig auch E-Commerce-Software und ASP-Services anbieten sollen. Mit dem selbstentwickelten Web-Redaktionssystem "Pansite" liegt auch bereits ein erstes Softwareprodukt vor, das auch per Miete (ASP) verfügbar ist. Zudem will man Unternehmen komplette Internet-Dienstleistungspakete anbieten, z.B. Unified Messaging für 500 DM im Monat.
Technisch sollen solche Dienste über das Maxdata-Servicezentrum laufen. Zur Marketing-Unterstützung dient ein geplantes "IT-Themenportal" im Internet sowie der im Februar gestartete neue Business-to-Business-Katalog, der künftig an über 500'000 Unternehmen verschickt wird. "Damit lösen wir einen Nachfragesog bei den Vertriebspartnern aus, der zu einem entsprechenden Traffic auf dem Themenportal im Internet führt", so Lampatz.
Für das neue Jahr plant man konservativ einen Umsatz von rund 2 Mrd. DM und ein Ergebnis auf Vorjahresniveau in Höhe von rund 100 Mio. DM, den Grossteil davon natürlich durch das Kerngeschäft PC/Monitore. Lampatz will jedoch klar mehr: "Wir wollen im Jahr 2005 Marktführer sein für Komplettlösungen im E-Business für den Mittelstand." Bereits 2002 soll der Umsatz auf 3 Mrd. DM ansteigen, wovon 150 Mio. E-Business. Zur Realisierung der ehrgeizigen Ziele sind im laufenden Jahr zudem mehrere Akquisitionen E-Business-Firmen geplant.
Marktkenner halten die neue Strategie nicht nur für ein Manöver zum Aufpäppeln des Aktienkurses. Traditionelle Hersteller mit starken Brands und loyaler Händlerschaft wie Maxdata könnten durchaus auch im Internet-Business erfolgreich sein.
Für den OEM-Bereich von Maxdata hat sich gerüchteweise bereits Dell interessiert, was von der Firma aber dementiert wird. (mvb)
Hintergrund: Mit 1,7 Mio. verkauften Monitoren ist Maxdata zwar die Nummer Eins in Europa, mit 750'000 PCs zudem drittgrösster Produzent in Deutschland und unter den Top 10 in Europa. 1999 hat die Firma auch eine starke Umsatzsteigerung von 30% auf 2,2 Mrd. DM hingelegt, die Gewinnsteigerung von "nur" 10% auf 103 Mio. DM und der schlaffe Aktienkurs weisen hingegen auf das Problem hin: Im OEM-Geschäft erzielt Maxdata laut Insidern nur 1,5% Gewinnmarge. Im Verkauf an eigene Händler sind es immerhin 5% – aber viel mehr verspricht man sich eben jetzt im neuen Markt für E-Services.
Davon will Lampatz nun möglichst viele der 5000 Dealer überzeugen, die künftig auch E-Commerce-Software und ASP-Services anbieten sollen. Mit dem selbstentwickelten Web-Redaktionssystem "Pansite" liegt auch bereits ein erstes Softwareprodukt vor, das auch per Miete (ASP) verfügbar ist. Zudem will man Unternehmen komplette Internet-Dienstleistungspakete anbieten, z.B. Unified Messaging für 500 DM im Monat.
Technisch sollen solche Dienste über das Maxdata-Servicezentrum laufen. Zur Marketing-Unterstützung dient ein geplantes "IT-Themenportal" im Internet sowie der im Februar gestartete neue Business-to-Business-Katalog, der künftig an über 500'000 Unternehmen verschickt wird. "Damit lösen wir einen Nachfragesog bei den Vertriebspartnern aus, der zu einem entsprechenden Traffic auf dem Themenportal im Internet führt", so Lampatz.
Für das neue Jahr plant man konservativ einen Umsatz von rund 2 Mrd. DM und ein Ergebnis auf Vorjahresniveau in Höhe von rund 100 Mio. DM, den Grossteil davon natürlich durch das Kerngeschäft PC/Monitore. Lampatz will jedoch klar mehr: "Wir wollen im Jahr 2005 Marktführer sein für Komplettlösungen im E-Business für den Mittelstand." Bereits 2002 soll der Umsatz auf 3 Mrd. DM ansteigen, wovon 150 Mio. E-Business. Zur Realisierung der ehrgeizigen Ziele sind im laufenden Jahr zudem mehrere Akquisitionen E-Business-Firmen geplant.
Marktkenner halten die neue Strategie nicht nur für ein Manöver zum Aufpäppeln des Aktienkurses. Traditionelle Hersteller mit starken Brands und loyaler Händlerschaft wie Maxdata könnten durchaus auch im Internet-Business erfolgreich sein.
Für den OEM-Bereich von Maxdata hat sich gerüchteweise bereits Dell interessiert, was von der Firma aber dementiert wird. (mvb)
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