Swisscom will Bund loswerden und plant "Natel AG"

13. April 2000

     

Der neue Swisscom-Konzernchef Jens Alder legt ein aggressives Tempo vor: Eine Swisscom-Pressemitteilung von heute, getitelt "Swisscom setzt auf Wachstum und fordert mehr Handlungsfreiheit", verlangt er bzw. VR-Präsident Markus Rauh klar die Abschaffung des Telekommunikations-Unternehmensgesetzes (TUG), um die Swisscom für die Zukunftsmärkte zu machen. Das TUG schreibt heute die Mehrheitsbeteiligung des Bundes fest, was die Swisscom zu langsam mache.

Flexibilität braucht die Swisscom tatächlich angesichts der neuen Ventures:


– Mit Commerce One baut sie derzeit das Business-to-Business-Portal "Swisscom Electronic Marketplace" auf.

– Zusammen mit der zugekauften Debitel will sie "einer der führenden Value-Added-Serviceprovider in Mitteleuropa" werden.

– Im Sommer soll ein neues Breitband-Angebot auf dem Festnetz (ADSL) in Betrieb gehen, das KMUs und Internet-Kunden mehr Leistung bietet als ISDN.

– Und auch das Mobiltelefonnetz der nächsten Generation kostet viel Geld. Deshalb prüfe man nun auch – wie schon bei Blue Window – einen Börsengang des Bereichs Mobilkommunikation. Hintergrund: Eine vermutlich hoch bewertete "Natel AG" sollte die hohen Kosten für den Erwerb einer UMTS-Lizenz und den Aufbau eines UMTS-Netzes leichter tragen können als die Swisscom. Der Konzern werde aber weiterhin die Mehrheit halten. (mvb)


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