Der deutsche PC-Direkthändler und Systemintegrator Bechtle hat – nur 16 Tage nach dem Börsengang – seine Europa-Expansionsstrategie mit der Übernahme der Westschweizer Comsoft.Data direct SA gestartet. Finanziert wurde der Kauf mit Geld aus dem kürzlichen IPO am Neuen Markt Frankfurt. Über den Preis wurde nichts bekannt.
Comsoft mit Sitzen in Nyon und Zürich bietet rund 40'000 PC-Artikel an und ist Vertreter Dutzender bekannter IT-Marken sowie Microsoft-Reseller. Wie Bechtle ist man "ausschliesslich im B2B-Bereich" tätig (Warnung auf der Website: "Keine Wiederverkäufer, keine Privatpersonen!"). Für 2000 ist ein Umsatz von rund 33 Mio. Franken geplant (+15%), laut Bechtle wird Comsoft damit "einen deutlich positiven Ergebnis zum Erfolg des Bechtle-Konzerns beitragen". Die Firma beschäftigt rund 30 Mitarbeiter.
Bechtle ist bereits mit einem eigenen E-Commerce-Unternehmen (www.bechtle.ch) in der Schweiz etabliert. Bechtle-Chef Gerhard Schick: "Bechtle wird nun gemeinsam mit Comsoft Marktführer beim E-Commerce und die Nummer 2 beim Direktversand von IT-Produkten in der Schweiz."
Die Bechtle AG erzielt rund 65% des Umsatzes von 770 Mio. DM durch Systemintegration mit SAP- und Navision- sowie einer eigenen E-Commerce-Lösung (die Comsoft nun in der Schweiz anbieten soll). Weitere 35% kommen aus dem Verkauf von PC-Produkten. Dieses Jahr soll der Umsatz auf 1 Mrd. Mark wachsen. Schick will insbesondere den Status von Comsoft als Large Account Reseller von
Microsoft "für die konzernweiten Aktivitäten nutzen". (mvb)