Intel und Apple mit guten Zahlen, Microsoft mit Fragezeichen

20. Juli 2000

     

Nachdem Yahoo und Motorola bereits letzte Woche die Analysten erfreut haben, haben nun auch Intel Microsoft und Apple Quartalszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen liegen. Intel meldete ein Umsatzplus von 23% auf 8,3 Mrd. Dollar und eine Gewinnsteigerung von 79%.

Apples Gewinn stieg auf 200 Mio. Dollar bzw. 55 Cent pro Aktie (erwartet wurden 44 Cent). Der Umsatz stieg um 17% auf 1,825 Mrd. Dollar. Apple konnte im letzten Quartal rund eine Millionen Units verkaufen (+12%), davon 450'000 iMacs und 350'000 Power-Macs. Die iMac-Umsätze lagen allerdings etwas unter den Erwartungen – die neuen Modelle sollen hier abhelfen. Von den professionellen PowerBooks wurden starke 113'000 Units verkauft, während das Consumermodell iBook nur auf magere 89'000 Units kam – es soll bald um Firewire-Ports erweitert werden, so Gerüchte.


Das starke Wachstum soll weiter anhalten, so Apple. Der Trend zu höherpreisigen Produkten und zum Direktverkauf verhalf der Firma zu einer verbesserten Bruttomarge von 29,8% – ein Viertel des Umsatzes wurde im letzten Quartal direkt erzielt.

Microsoft kann – trotz Niederlage im Kartellverfahren – ebenfalls ein erfolgreiches Quartal vorweisen, zumindest mehr Gewinn als erwartet (44 statt wie erwartet 42 Cent pro Aktie). Der Umsatz stieg allerdings nur gerade von 5,76 auf 5,8 Mrd. Dollar. Wie die Analysten bemerkten, macht MS zudem mittlerweile mehr Gewinn mit seinen Finanzbeteiligungen als mit seinen Produkten – ein bedenklicher Trend. Die Verkäufe von MS Office und der Tools sanken um 10%, Windows stieg um 6%, die Consumer-Group legte um 34% zu.

Microsofts Productivity-Division (= v.a. Office) macht nun 45% des Umsatzes, Windows 42%, Der Consumerbereich 14%. Ein Analyst prophezeite, dass Microsofts Applications-Business im Fiskaljahr 2001 nur um 12% wachsen wird, verglichen mit 18% im FY 2000 und 25% 1999. Die Verkäufe von Windows 2000 werden zudem von einigen Beobachtern als nicht beeindruckend bezeichnet. Und die neuen Businessmodelle .NET bzw. Microsofts ASP-Modell werden erst längerfristig zum tragen kommen – Analysten gehen von drei bis fünf Jahren aus. (mvb)


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