Massaker unter PC-Herstellern?

5. Oktober 2000

     

Die Wolken über dem PC-Himmel werden dunkler. Nach einem üblen Absturz der Intel- und Apple-Aktien letzte Woche trifft es nun Dell. Der Grund liegt in einer Ankündigung des weltweit zweitgrössen PC-Herstellers, dass die Gewinne im laufenden Quartal kleiner als erwartet ausfallen werden. Die amerikanischen Aktionäre goutieren solche Ankündigungen gar nicht, so dass die Börsenkurse jeweils schnell sinken. Ein Vorgang, der wiederum das betroffene Unternehmen schwächt, da es schwieriger wird, die eigenen Leute bei der Stange zu halten oder interessante Firmen zu übernehmen. Dell gab schlechte Verkäufe in Europa als Grund für die Probleme an.

Firmen, deren Gewinne zu einem grossen Teil vom PC-Geschäft generiert werden, könnten diesen Herbst noch ganz massiv unter Druck geraten. Während IBM zum Beispiel mit relativer Leichtigkeit massive Verluste im PC-Bereich verkraften kann, geraten Firmen wie Dell, Intel, Apple oder Maxdata (siehe Meldung von gestern) sofort in massive Probleme, wenn ihr Kerngeschäft Schwierigkeiten zeigt.


Die Dell-Manager haben die Gefahr sehen kommen und versuchen seit längerem nicht ohne Erfolg im margenträchtigeren Speicher- und Server-Geschäft Fuss zu fassen. Schwieriger wird es für mittelgrosse Hersteller mit noch grösserem Fokus auf PCs. Sinkt ihr Börsenkurs zu tief, werden sie zu Übernahmekandidaten oder sie könnten versucht sein, sich aus der PC-Produktion zurückzuziehen. Wir sind gespannt auf die nächsten Zahlen von Fujitsu Siemens, IBM, Compaq etc. (hc)


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