Auch das dritte Quartal wird bei Miracle einen grösseren als projektierten Verlust bringen, warnt der Langenthaler Software-Hersteller. Die Konsequenzen dürften drastisch ausfallen. Der Verwaltungsrat "erachtet eine gezielte Restrukturierung als notwendig", heisst es. Man ziehe eine Reduktion des Pesonalbestandes von derzeit 330 Personen "um bis zu 50% in Erwägung". In der Schweiz dürfte dies den Abbau von etwa 85 Arbeitsplätzen bedeuteten, so die Mitteilung von Miracle.
Ausserdem droht dem ERP-Hersteller weiterhin der Cash auszugehen. Dies trotz einer Finanzspritze im August in Form eines Wandeldahrlehens durch Credit Suisse First Bosten. Man führe derzeit "intensive Verhandlungen" mit potentiellen Investoren und strategischen Partnern, heisst es.
KOMMENTAR
Die Aktien für die Absicherung des Wandeldahrlehens von CSFB kamen von den Gründern. Sie haben ihren Anteil an Miracle (lobenswerterweise und im Gegensatz zu den Vorgängen bei anderen Firmen) auf die Zukunft des Unternehmens gesetzt. Dass nun trotzdem von "Erwägungen" zu Massentlassungen die Rede ist und ausserdem von "intensiven Verhandlungen mit Investoren" lässt unseres Erachtens nur einen Schluss zu: Bei Miracle geht es im Moment ums nackte Überleben. Sofortige Reduktion der weltweiten Expansionpläne oder verkaufen – so scheinen die momentanen Alternativen zu lauten. (hc)