Colleen Kollar-Kotelly ist per Losentscheid zur Richterin bei der Wiederverhandlung des
Microsoft Antitrust-Prozess bestimmt worden. Die Neuauflage war nötig geworden, nachdem das zuständige Berufungsgericht die bei der Erstverhandlung ausgesprochene Strafe, nämlich die ominöse Zweiteilung des Softwareriesen, aufgehoben hatte, aber einige Teile des Schuldspruchs aufrechterhielt. Richter Tomas Penfield-Jackson, der das ursprüngliche Urteil gefällt hatte, wurde durch das Berufungsgericht wegen Befangenheit vom Fall abgezogen.
Richterin Kollar-Kotelly hat noch wenig Erfahrung mit Antimonopol-Prozessen. Für die beteiligten Anwälte wird es deshalb vorerst schwierig sein, sie einzuschätzen. Sie wurde 1997 von Präsident Clinton berufen. Ihr Ehermann arbeitet bei
Corel, einst Konkurrent und inzwischen Quasi-Partner von MS. Kollar-Kotelly sieht darin aber keinen Grund, sich vom MS-Fall zurückzuziehen. (hjm)