Nachdem Cisco die Produkte der Aironet-340-Serie für drahtlose Netzwerke in den USA bereits vorgestellt hat, zeigte der Router-Riese die WLAN-Produkte der im November letzten Jahres übernommenen Aironet nun auch in der Schweiz. Damit erweitert Cisco ihr Produktangebot in einem zukunftsträchtigen Markt. Die Erbsenzähler von Cahners In-Stat prophezeien ein Wachstum von 771 Millionen Dollar im Jahr 1999 auf 2,2 Milliarden Dollar 2004 — oder wie Ian Milne, Aironet Sales Manager von Cisco treffend titelte: «A big B (Billion) with a Dollar-Sign!».
Ins gleiche Horn blasen die Auguren von IDC, die für den Schweizer Markt ein Wachstum von 1999 10’000 auf 50‘000 Einheiten bis im Jahre 2003 voraussagen. In der Tat dürfte die Aironet-Übernahme für
Cisco, die beinahe jede Woche mit einem Firmenzukauf von sich reden macht, ein wichtiger Entscheid für den Fortgang des Unternehmens gewesen sein. Denn mit der Erweiterung der Produktelinie um die drathlos-LAN-Lösungen von Aironet sichert sich Cisco einen Markt, in dem sich schon etliche Anbieter wie Lucent, Proxim,
3Com,
Apple, Compaq und andere tummeln (s. Tabelle). Die WLAN-Produkte sind auch für Grossunternehmen geeignet, da für die Vernetzung zwischen Gebäuden mit sogenannten «Line-of-Sight»-Bridges auch Roaming möglich ist.
Cisco Aironet 340-Serie
Kernstück der Aironet 340 Serie ist der Wireless Access Point, also die Schnittstelle zwischen Ethernet und drahtlosen Endgeräten. Mit den Aironet-Produkten kann entweder ein eigenenständiges drahtloses LAN aufgebaut oder ein bestehendes LAN erweitert werden, sind sie doch mit anderen IEEE 802.11b-konformen Produkten kompatibel und arbeitet mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 11 Mbit/s.
Um die 50- und 128-Bit-Verschlüsselung zu gewährleisten, verwenden die Client-Adapter die hardwaregestützte WEP (Wired Equivalent Privacy) - Verschlüsselung gemäss IEEE 802.11 Standard. Unterstützt wird Windows 95, 98, NT 4.0, Windows 2000, CE und
Novell Netware. Eine M-Version soll folgen.
Sinkende Kosten
Es ist nicht wegzudiskutieren, dass die drahtlose Kommunikation Einzug in die Unternehmen halten wird, denn durch die einfache Inbetriebnahme und den Wegfall der Netzwerkinstallationen werden sich künftig immer mehr Unternehmen ein eigenes LAN überhaupt leisten können — womit wir bei den Preisen angelangt wären. Zwar waren zur Zeit der Präsentation die Schweizer Preise noch nicht erhältlich, dürften sich aber von den US-Preisen nicht wesentlich unterscheiden.
Ein Access Point ist für 1299 Dollar zu haben und soll, so Milne, bei Benutzung für E-Mail und Internet für 30 bis 50 User geeignet sein. Bei zunehmender Zahl und Komplexität der benutzen Applikationen sinkt die Benutzbarkeit eines Access Points allerdings rasch auf weniger als eine Handvoll User. Zum Vergleich: Apples Airport-Basisstation ist im Applestore für 529 Franken zu haben und reicht für bis zu 10 User, die gleichzeitig mit dem Internet verbunden sind.
Service überfüssig?
Es ist voraussehbar, dass mit zunehmender Verbreitung die Kosten der Wireless-Produkte im allgemeinen weiter sinken werden. Wird Aironet bald im Mediamarkt erhältlich sein? «Nein», meint Reiner Fischer, Marketing Manager von
Cisco, «zwar sind die Preise durchaus für Home und SOHO-User erschwinglich, aber in den Retail werden wir nicht gehen. Wir setzen im KMU-Bereich auf unsere bewährten Partner.»
Dennoch: Mit der zusehends einfacher werdenden Installation wird sich das LAN-Geschäft noch weiter weg vom reinen Netzwerk-Bau bewegen. Ein Grund mehr, dass Reseller vermehrt als Komplettanbieter auftreten, denn im Wireless-LAN-Geschäft wird sich weder mit Hardware noch mit dem Netzwerkbau viel Geld verdienen lassen. (mh)
Verfügbare Produkte der Aironet 340 Line:
Wireless Access Point: 1299 Dollar
Wireless Bridge: 1949 Dollar
Wireless PC Card: 249 Dollar
Wireless PCI Adapter: 349 Dollar
Wireless ISA Adapter: 349 Dollar
Dish/Yagi/Omni Antennen
