Windows XP: Automatische Updates umstritten

Vorgestern wurde XP gelauncht, und schon jetzt stehen auf der Microsoft-Site Updates im Umfang von 20 MB bereit, darunter Security-Updates von 5,2 MB bzw. 1,9 MB für Lecks in der Virtual Machine und im Internet Explorer 6. Dazu kommen neue Versionen von Windows Movie Maker oder Messenger. Ausserdem hat Microsoft auch für Windows XP die seit Windows 95 bekannten PowerToys bereitgestellt.

Microsoft führt mit XP neu automatische Updates ein, die aktiv zum Kunden gesendet werden. Regelmässige Updates werden mit dieser "Push"-Methode mehr zum Alltag gehören als bei den bisherigen Windows-Versionen, die im "Pull"-Verfahren vom User aktualisiert wurden. Konkret hat der XP-Anwender 3 Optionen: Download Update automatisch und Nachricht, wenn er bereit zur Installation ist; Benachrichtigung vor dem Downloading; oder Ausschalten von automatischen Updates.


Mit dem automatischen Update sollen vor allem Security-Lücken schnell ausgemerzt werden. Für Leute mit langsamen Modems dürfte der ständige Update-Stress aber auch einen grösseren Zeitaufwand bedeuten. Die Gartner Goup meint zudem, dass "wildes" Updaten in Unternehmen zu Supportproblemen führen kann.

Probleme kann es überdies geben, so Experten, wenn XP über alte Windows-Versionen installiert wird. Das ist zwar laut MS möglich, führt aber nach User-Erfahrungen zu Performance- und anderen Problemen. Also: Alle Daten backupen und die Installationen neu installieren. Käufer des Updates brauchen die alten Original-Windows-Disks dazu.

Und natürlich sorgt die "Windows Product Activation" weiter für Diskussionen Damit bindet Microsoft jedes XP buchstäblich an die Hardware, d.h. wer mehr als 6 Hardwareteile innert 120 Tagen wechselt, muss XP bei Microsoft reaktiveren. Manche Anwender wollen XP deshalb boykottieren. Hacks zur Deaktierung der Freischaltung sind schon seit Ende August im Umlauf. (mvb/IW)