Namics: Rückzug aus der Romandie

Der Webdienstleister Namic zieht sich aus der Westschweiz ganz zurück. Namics konnte nach eigenen Angaben die gesteckten Ziele nicht erreichen und wird, nachdem bereits die Filiale Lausanne im Mai letzten Jahres geschlossen wurde, sich auch aus Genf zurückziehen. Namics-CEO Hans Meli spricht von einer Niederlage. "Wir haben bis vor wenigen Wochen noch gehofft, die Situation drehen zu können." So wie sich der Westschweizer Markt zeige, sei das Ziel, keinen Verlust zu schreiben, bis auf weiteres unerreichbar.

Die verbliebenen neuen Mitarbeiter werden die bestehenden Kunden noch bis Herbst betreuen, bis die Projekte an andere Namics-Filialen oder lokale Agenturen übergeben sind. Namics ist aus der Fusion der Delta Consulting Group St. Gallen und der Publigroupe-Tochter MMD Multimedia Development im März 2000 entstanden. Die Übernahme von Delta durch die Publigroupe war eine logische Konsequenz der Zusammenlegung der Online-Werbeaktivitäten von MMD und der Real Media Inc, verblieben doch bei der Lausanner MMD nur noch der Bereich Webpublishing mit damals 42 Mitarbeitern.


Der Rückblick auf das erste Halbjahr falle durchzogen aus, teilt das Unternehmen mit. Die Niederlassungen in Zürich, Zug und St. Gallen würden zwar "deutliche Gewinne" schreiben, blieben aber unter den eigenen Erwartungen zurück. In Deutschland konnte Namics Siemens Corporate (Optimierung der globalen Webstrategie und Neukonzeption von Siemens.com) als Kunden gewinnen und wurde Leadagentur von Braun. Namics rechnet bis Ende Jahr mit einem "leicht reduzierten Vorjahresumsatz" und schwarzen Ertragszahlen. (mh)