Der IT-Consulter und Computer-Service-Dienstleister Cap Gemini Ernst & Young (CGEY) hat Hochbetrieb im Personalbüro. Dieses muss gleich für fast ein Zehntel der 56'500 Mitarbeitenden Kündigungen tippen. Insgesamt werden etwa 5'500 Stellen betroffen sein. Im Rahmen eines Restrukturierungs-Programmes namens "LEAP" solle der Konzern "den tatsächlichen Marktbedingungen angepasst werden", wie das Unternehmen mitteilt. CGEY will dadurch insgesamt 230 Mio. Euro einsparen.
Den Stellenabbau begründet Cap Gemini mit schwacher Konjunktur, fehlenden Aufträgen und der noch immer kriselnden IT-Branche. Auch die 10,5-Mrd.-Dollar-Übernahme des Consulting Armes von Ernst & Young im Jahr 2000 hat sich noch nicht wirklich bezahlt gemacht. "Wir können nicht auf einen hypothetischen Zeitpunkt in der Zukunft hoffen, nach dem sich die Branche wieder erholt", so CEO Paul Hermelin.
2'500 Mitarbeitende aus den Divisionen "Telecom" und "Financial Services" müssen ihre Anzüge in den Schrank hängen. Dazu kommen noch weitere 3'000 in nicht näher definierten Sparten ohne Kundenkontakt. Allein der Abbau der erstgenannten 2'500 Mitarbeiter wird 140 Mio. Euro kosten. Im Zuge der Umstrukturierung wird der bisherige Leiter der Telecom-Division, Alexandre Haeffner, zum neuen Chief Operating Officer (COO). Das Ganze erinnert sehr an das Vorjahr, in dem ebenfalls 5'500 Stellen gestrichen wurden.
Die Aktien von Cap Gemini sind in diesem Jahr bereits um 45 Prozent gefallen. Vor zwei Tagen hatte CGEY die Umsatzzahlen des ersten Quartals veröffentlicht. Der Umsatz betrug 1,873 Mrd. Euro, also 15,3 Prozent weniger als im ersten Quartal des Vorjahres. Auch für das zweite Quartal werden Umsätze in ähnlicher Höhe prognostiziert. (ava)