In Zusammenarbeit mit
Microsoft lanciert die Aarauer Kull AG «KMU Connect», eine All-in-One-Lösung, die vor allem für kleinere Unternehmen von 5 bis 50 PCs gedacht ist, welche noch kein eigenes Netzwerk haben oder deren Hardware demnächst zu erneuern ist. Kull ist Systemintegrator für Grosskunden, so etwa
Swisscom, setzt seit Jahren voll auf Microsoft und entwickelt auch kundenspezifische Datenbank-Web-Anbindungen. Die Entwicklung der Scripts für KMU-Connect soll laut Angaben von René Freiermuth, Consultant von
Kull, circa ein Mannjahr gedauert haben.
Das auf dem Microsoft Backoffice Small Business Server 4.5 basierende Bundle soll es dem Reseller ermöglichen, durch Erleichterungen im Bestell- und Offertwesen, durch standardisierte Abläufe bei der Installation und durch technische Unterstützung den kleineren Unternehmen eine kostengünstige Internet-Lösungen mit eigener Domain und beliebig vielen E-Mail-Adressen schmackhaft zu machen.
Compaq, Agri.ch, Microsoft...
Das Bundle besteht aus dem
Microsoft Small Business Server 4.5 und einem Compaq Pro Liant Server 400 (Pentium II 450 MHz, 128 MBRAM, 9.1 GB HD, CD-ROM). Darin sind zusätzlich eingebaut: DAT DDS3 Bandlaufwerk für die Datensicherung von 24/12 GB (komprimiert/unkomprimiert), zweiter Ethernet Controller, ISDN-Karte Diva Pro. Benötigt wird ein Ethernet-Netzwerk. Dazu kommt das Internet/E-Mail-Paket von Agri.ch sowie die Installations-CD von
Kull mit Projektionsblatt und Supportgutschriften von Kull (4 x 15 Minuten).
Bei Agri.ch kann entweder eine ISDN- oder Standleitung (128 kb) gewählt werden. Die ISDN-Wahlleitung bekommt man im Bundle für 80 Franken pro Monat, die Installation übernimmt Agri.ch gratis. Eine Standleitung erhält man für 2’500 (Agri) plus
CA. 800 Franken für die Swisscom-Direktleitung installiert. Die Agri.ch-Miete beträgt dann noch 160 Franken pro Monat, die Swisscom-Miete zwischen 45 und 260 monatlich. Für eine Standleitung muss der Endkunde maximal neun Kilometer vom nächsten Agri-Einwahlknoten liegen. Ist dem nicht so, prüft Agri bei genügender Nachfrage die Errichtung neuer POPs, da sich das Agri-Netz ohnehin im Aufbau befindet.
Microsoft hingegen ist dabei natürlich am Absatz des SBS interessiert und wird deshalb die Reseller durch Promotion und gezielte Kundenanlässe unterstützen. Optional kann Office 2000 miteinbezogen werden. Kull empfiehlt dies insbesondere deshalb, da dadurch ein Fernzugriff auf die Clients für Installation und Wartung möglich ist. Bei Bedarf stehen fünf Schulungszentren zur Verfügung, sofern der Reseller die Schulung nicht selbst vornehmen will oder kann. Da KMU Connect auf Standardisierung beruht, kann die Software nicht mit anderer Hardware kombiniert werden.
...und Also ABC
Der Händler kann sich bei
Kull (www.kumconnect.ch) anmelden. Im Vertrag ist keine Abnahmeverpflichtung enthalten. Kull hat den Ablauf so weit als möglich standardisiert. Nachdem der Domainname abgeklärt ist, kann sich der Händler mittels einer Checkliste die nötigen Kundendaten zusammensuchen. Die Distribution läuft via
Also ABC, der Händler geht ein direktes Verhältnis mit Also ein. Dafür muss er sich eine Händlernummer besorgen. In der Vereinbarung ist eine Proforma-Verpflichtung von 10’000 Franken vorgesehen. Laut René Freiermuth besteht aber die mündliche Zusicherung, dass bei Nichteinhaltung der Verpflichtung keine weitere Ware abgenommen werden muss. Der Internetanschluss wird direkt von Agri.ch mit dem Endkunden geregelt.
Der Preis ist heiss
Die Investitionskosten für Hard- und Software betragen für fünf Lizenzen im Einkauf ungefähr 8600 bis 9000 Franken, ohne Internetabo und –Installationen. Bei bestehenden Unix- oder Novellservern reduziert sich der Preis um circa 1‘200 Franken!
Angebot soll wachsen
Wird
Kull das Angebot um Konfigurationen mit anderer Hardware, einem weiteren Provider und auch weitere Software erweitern? Denkbar ist ja zum Beispiel, dass das Paket um eine Standard- Betriebswirtschaftslösung erweitert wird. Freiermuth findet den Gedanken gar nicht abwegig. «Wir schauen uns das sicher sehr gut an. Allerdings ist es schwierig, hier die richtige Wahl zu treffen.» Auch die Wahl des Providers Agri.ch ist nicht exklusiv, hier dürfte sicher der eine oder andere noch dazukommen. Doch die Leute von Kull finden, Agri.ch habe ihnen einfach das beste Angebot gemacht.
«Compaq hat die beste Akzeptanz im Channel»
Warum wurde Compaq als – vorläufig einziger – Hardware-Lieferant ausgewählt und nicht ein Assemblierer oder einer der Compaq-Konkurrenten wie
IBM oder HP? Markus Frey von der
Kull AG findet dazu: «Das ist die häufigste Frage, die uns gestellt wird. Ob wir noch andere Hardware-Lieferanten einbeziehen werden, hängt einzig von der Nachfrage ab. Wir passen unsere Installationsroutinen an die Hardware an und geben dem Reseller auch eine gewisse Garantie, dass es problemlos funktioniert. Deshalb wollten wir uns zu Beginn auf ein Produkt festlegen.» Gemäss René Freiermuth habe Compaq bei den IT-Händlern halt noch die grösste Akzeptanz. Das sei auch der Grund, warum die Aargauer als Hardware-Komponenten nicht einen No-Name-Server ausgewählt haben.
Bei den Händler wirft die Festlegung auf einen bestimmten Server, und dazu noch einen relativ «kleinen» wie der Proliant 400, am meisten Fragen auf. So bemerkte ein Reseller an der Präsentation des Programms in Egerkingen, ein Proliant 400 würde wohl bald «die Schraube machen», wenn der SQL-Server darauf mit
CA. 15 Clients betrieben wird. Die Leute von Kull sind sich der Frage bewusst und werden wohl bald einen oder mehrere grössere Server ins Programm aufnehmen.
Gute Resonanz bei den KMU-Spezialisten
An insgesamt fünf Veranstaltungen haben
Kull und
Microsoft gemeinsam den Händlern «KMU-Connect» präsentiert. Das Echo fiel bei den Händlern, mit denen wir gesprochen haben, überwiegend positiv aus. Zum Beispiel meint Remo Buholzer vom CAD-Spezialisten Itag in Rotkreuz: «Ich finde, das Angebot hat einen sensationellen Preis. Die Voraussetzung ist, dass beim Kunden dann keiner mehr dran rumschraubt, sonst nützt mir die Zeitersparnis mit dem KMU-Connect nicht mehr viel. Einzig bei der Hardware mache ich ein Fragezeichen. Ein Proliant 400 mit einem Pentium II reisst keinen mehr vom Sockel.»
Zielgruppe Verbände
Microsoft und
Kull haben sich einen interessanten Zugang zum Schweizer KMU-Markt ausgedacht: über die Verbände. So bietet man den Mitgliedern des Verbands der Hausinstallateure halbtägige Internetkurse an. Solche Kurse sind eine gute Gelegenheit, die Bedürfnisse der Kleinfirmen zu erkunden und sie mit dem Angebot von KMU-Connect bekannt zu machen. (hc/mh)