Die GNI AG (GNI Global Net ) in Cressier lagert ihr übriggebliebenes operatives Geschäft in ein neues, von GNI unabhängiges Unternehmen aus, wie gestern an einer Generalversammlung der GNI-Aktionäre beschlossen wurde. Dies geschieht, wie uns Verwaltungsratspräsidentin Margrit Coradi-Reich erklärte, damit die noch bestehenden Kunden weiter betreut werden können und wenigstens für einige Mitabeiter eine Zukunftsperspektive geschaffen werden kann.
Wahrscheinlich vier der zuletzt noch acht Mitarbeiter von GNI werden, so Coradi-Reich, in das neue Unternehmen überwechseln können.Die GNI AG selbst wird sich künftig nur noch auf die Vermarktung der unternehmenseigenen Liegenschaft, einen Prozess gegen die früheren Verantwortlichen im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung und auf die Bewirtschaftung der liquiden Mittel konzentrieren.
Dies ist das stille Ende für eine Firma, die einst beinahe so hoch flog und laut trompetete wie Miracle
Nach dem Börsengang der im April 2000, der 20 Mio. Franken einbrachte, verkündete man grosse Pläne: Einerseits wollte GNI in der gleichen Liga wie Intershop mitspielen und Marktführer im Low-Cost-Segment für E-Shop-Software werden. Andererseits sollte mit Easymall eine der grössten Internet-Shoppingmalls Europas aufgebaut werden.
Diese Träume platzen aber bald. Der Mitarbeiterbestand, in den besten Zeiten einmal bei 70 Angestellten, sank auf 25 im Januar 2001 und dann auf neun im Frühling 2001. Seither wurde es still um die GNI. (hjm)