Indien mausert sich weiter zum Outsourcing- und Offshoring-Mekka für die IT-Industrie: Praktisch gleichzeitig wurden von
SAP und
EMC Pläne bekanntgegeben, in Indien zu investieren. EMC will 100 Mio. Dollar in die Hand nehmen und auf dem Subkontinent die eigenen Entwicklungs- und Supportzentren weiter ausbauen.
SAP ist über die Bücher gegangen und hat festgestellt, dass 25% der IT-Entwicklungsprojekte in Billiglohnländer verlagert werden könnten. Dass diese Verlagerung künftig auch vorangetrieben werde, liess SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann in einem Interview mit dem "Spiegel" durchblicken.
Die Massnahmen rechtfertigt Kagermann mit der US-Konkurrenz, die in Niedriglohnländer expandieren. Die Kunden verlangten mittlerweile Preise und Konditionen auf indischem Niveau. Die SAP-Gewinnmarge von 28% bezeichnete Kagermann als ungenügend im Vergleich mit den 36% von
Oracle oder 41% von
Microsoft.
Den gegenläufigen Schritt unternimmt
Dell: Der Direktverkäufer legte eine Support-Hotline für Firmenkunden still, die bis anhin über einen Outsourcing-Partner im indischen IT-Hotspot Bangalore abgewickelt wurde. Als Grund wurde die ungenügende Qualität angeführt. Trotzdem will Dell weiterhin in Indien investieren. Vor allem Supportleistungen für Endverbraucher sollen dorthin verschoben werden. (map)