Intel nimmt Abschied vom Gigahertz

29. März 2004

     

Ab Juni wird Intel seine Prozessoren mit profanen Nummern statt mit klotzigen Gigahertz-Angaben bezeichnen. Aus einem Pentium 4 3,4 GHz wird dannzumal ein Intel 5xx. Intel reagiert damit auf Schwächen beim eigenen Marketing sowie auf die Tatsache, dass sich höhere Prozessorgeschwindigkeiten heute nicht mehr so einfach erreichen lassen – die jahrelange Gigahertz-Jagd ist beendet.

Die Verwirrung der Käufer durch das neue System ist aber vorprogrammiert: Bei der neuen Namensgebung aus dreistelligen Nummern wird die erste Ziffer die Prozessorenklasse angeben, die zweite und die dritte Ziffer dagegen stehen für Taktfrequenz, Bus-Geschwindigkeit und Cache-Grösse. Die Pentium-M-Familie wird zur 700er-Serie, die Pentium-4-Familie zur 500er-Serie und die Celerons zur 300er-Serie. Dabei können laut Intel CPUs mit höheren Endnummern aus der jeweils unteren Serie durchaus schneller sein als solche mit niedrigeren Endnummern aus der höheren Klasse – ein 333 ist damit möglicherweise (aber nicht sicher) performanter als ein 512er.


Der Durchblick durch Intels Prozessordschungel dürfte damit künftig nur noch mit umfangreichen Tabellen möglich sein. Oder man vertraut auf die Marktforscher von Gartner, die die Umsetzung von Intels Prozessoren-Umtaufe misslungen finden und bereits prophezeien, dass Intel seine Bezeichnungen schon bald auf relative Perfomance umstellen wird – was Hauptkonkurrent AMD schon vor Jahren gemacht hat. (IW)


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