Die Musikindustrie sucht krampfhaft nach Gründen für die rückgehenden CD-Verkäufe. Nach den P2P-Tauschbörsen haben die Verantwortlichen jetzt eine neue Quelle für illegale Digitalkopien ausgemacht. Künftig wollen die Piratenjäger der Branche auch digitale Radiosendungen ins Visier nehmen.
Die RIAA (Recording Industry Association of America) fordert, dass die Radiostationen Massnahmen ergreifen, damit die ausgestrahlten Musiktitel nicht ohne weiteres digital weiterverteilt werden können. Bereits nächste Woche will die Branche der Federal Communications Commission (FCC) entsprechende Vorschläge vorlegen.
Ein Dorn im Auge sind der RIAA insbesondere auch Player-Tools, die in der Lage sind, die Streams von Webradios direkt auf der Festplatte aufzuzeichnen. User sind damit in der Lage, ohne besonderes Zutun innert Tagen eine beachtliche Musiksammlung aufzubauen.
Bis Kopierschutzmassnahmen für digitale Radios allerdings greifen werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Branchenkenner rechnen mit erbittertem Widerstand der Radio-Macher. Aufzeichnungswerkzeuge wie "Station Ripper" dürften somit noch eine ganze Weile völlig legal eingesetzt werden können. (IW)