In ihrem Tätigkeitsbericht 2003 äussert sich die Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) kritisch zum Schweizer Breitbandmarkt. Im europäischen Vergleich macht die Schweiz eine gute Figur: Mit einer Wachstumsrate von rund 85% lag die Schweiz 2003 auf dem zweiten Platz hinter Schweden (die Schweizer Anschlusszahl stieg von 460'000 auf 850'000 binnen Jahresfrist). Und auch mit einem Versorgungsgrad von 11,5% gehört die Schweiz zu den führenden fünf Ländern in Europa zusammen mit Dänemark, Belgien, Schweden und den Niederlanden.
Schlechter sieht es aber aus, wenn man den Rest der Welt mit einbezieht: "Die Schweiz erzielte in bezug auf die Entwicklung des schnellen Internetzugangs im europäischen Vergleich zwar gute Ergebnisse, sie liegt aber noch weit hinter Ländern wie Südkorea (Versorgungsgrad 25 %), Hongkong (17 %), Kanada (14 %) oder Taiwan (12,3 %) zurück", resümiert die Comcom in ihrem Bericht. Kritisch äussert sich die Kommission auch zu den Leistungen: "Zudem lagen die Übertragungsraten der Grundangebote bei ADSL in der Schweiz im Jahr 2003 tendenziell hinter den Angeboten in vielen europäischen und erst recht in asiatischen Ländern zurück."
In verhältnismässig deutlichen Worten kritisiert die Comcom darauf das Duopol bestehend aus
Swisscom und
Cablecom, das den Schweizer Breitbandmarkt beherrscht. Das laufe den Zielen des Fernmeldegesetzes zuwider, heisst es. "Mit der Entbündelung hingegen gäbe es für alternative Anbieter viele Möglichkeiten, eine Palette zusätzlicher Dienste anzubieten", schreibt die Comcom in ihrem Bericht. (map)