In den USA sorgt ein spektakulärer Gerichtsentscheid für Aufsehen. Ein kleiner Provider soll von Spammern mit einer Milliarde US-Dollar entschädigt werden, weil seine Mail-Server im Jahr 2000 täglich rund 10 Millionen Spam-Mails verkraften mussten.
Hinter dem ISP steht der Amerikaner Robert Kramer, der mit seiner Firma CIS nur etwa 5000 Kunden im Bundesstaat Iowa bedient hat. Er hatte 2001 gegen 300 Spammer geklagt, weil seine Geschäftstätigkeit beeinträchtigt werde. In Iowa gibt es ein Gesetz, dank dem man Spammer pro zugesandter Mail auf 10 Dollar Schadenersatz verklagen kann. Beim vorliegenden Fall muss die Firma AMP Dollar Savings mit Sitz in Arizona mit einem Schadenersatz von 720 Millionen Dollar am meisten bluten. Das Unternehmen Cash Link Systems aus Miami muss 360 Millionen Zahlen, die TEI Marketing Group 140'000 US-Dollar, gegen weitere Beklagte geht das Verfahren weiter. Der Kläger Robert Kramer rechnet aber nicht damit, die volle ausgesprochene Entschädigung zu erhalten. Zumindest den entstandenen Schaden – einige tausend Dollar für eine leistungsfähigere Infrastruktur, um das Mailaufkommen zu bewältigen – rechne er aber, ausgleichen zu können. (IW)