Erste Eindrücke von der Cebit

10. März 2005

     

Heute hat die weltweit grösste IT-Messe Cebit in Hannover offiziell ihre Pforten geöffnet. Unser Sonderkorrespondent vor Ort berichtet von einer optimistischen Stimmung am ersten Messetag.

Mit offiziell 6270 Ausstellern, darunter der Rekordzahl von 3293 internationalen Teilnehmern, sind erstmals wieder mehr Unternehmen vertreten als im Vorjahr. Einen geringfügigen Rückgang bei der Ausstellerfläche kann man da sicherlich verkraften.


Dem Besucher präsentieren sich auf knapp 309'000 Quadratmetern Ausstellungsfläche vor allem Weiterentwicklungen bekannter oder seit langem angekündigter Technologien. Doch was auf den ersten Blick wie ein langweiliger Aufguss zu wirken scheint, hat das Potenzial den privaten wie beruflichen Lebensrhythmus komplett umzukrempeln.

Es sind vor allem die Entwicklungen bei den Telekommunikationssystemen. Während für UMTS endlich marktreife und marktfähige Geräte und Lösungen angeboten werden, zeigen Anbieter wie Vodafon oder T-Mobile inzwischen HSDPA (High Speed Downlink Packet Access). Mit dem UMTS-Nachfolger sollen in zwei bis drei Jahren auch mobil Downloadraten erzielt werden, die heute nur von den schnellsten DSL-Leitungen erreicht werden.

Datentransport per Paket revolutioniert derweil auch die herkömmliche Telephonie. Voice over IP macht der herkömmlichen Festnetztelephonie mächtig Konkurrenz. Wer über einen schnellen DSL-Zugang verfügt, hat keinen Grund mehr nicht auf die Internettelephonie umzusteigen. Mehr als 30 Anbieter, darunter renommierte Namen wie Siemens, Cisco oder Freenet, bieten Komplettlösungen und Anwendungen zu dem Thema. Schmid Telecom aus Zürich zeigt entsprechende Voice-over-DSL-Konzepte (VoDSL).

Billiger telefonieren ist nur der offensichtlichste Effekt. Mit der Internet-Telephonie fällt die letzte Bastion der Per-to-Per-Verbindungen. Es ist einfach nicht länger notwendig, um Verzögerungen zu vermeiden, direkte Verbindungen zwischen zwei Punkten aufzubauen. Mit den in Zukunft zur Verfügung stehenden Bandbreiten spielen weder Datentyp noch Ort des Empfängers wirklich eine Rolle.

In der Konsequenz wird sich die gesamte Netzwerktechnik verändern. Natürlich wird es auch zukünftig bestimmte Anforderungen für Standorte von Servern und Storage-Komponenten geben, aber die bislang noch notwendige Verkabelung der Clients wird entfallen. Dank WLAN wird der Arbeitsplatz nur noch aus einem Notebook und einem VoIP-Headset bestehen. Kurzfristig eine Arbeitsgruppe zusammenstellen oder Mitarbeiter mehreren Teams zuzuweisen, wird kein Problem mehr sein, denn der Arbeitsplatz ist dort, wo der Kollege sich gerade aufhält. (tm)

Weitere Impressionen von der Cebit lesen Heftabonnenten in der nächsten Ausgabe (erscheint am 14.3.). Der Fokus der nächsten Printausgabe widmet sich dem Thema Systemintegration.


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