Zürcher «Telehouse» schliesst sich europäischer Gruppe an

Kaum ist der Markt für Datencenter entstanden, läuft auch schon die erste Konsolidierungswelle an.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/17

     

Das Datencenter «Telehouse» an der Hardstrasse in Zürichs boomendem Kreis 5, schliesst sich der paneuropäischen Gruppe IXEurope an. Dem Merger ging der Zusammenschluss mit dem deutschen Datencenter «Telebridge» in Frankfurt voraus.
«Telehouse» beherbergt heute die Infrastruktur von 40 ISPs und allen grossen Carriern ausser der Swisscom, die den gegenseitigen Datenverkehr im Telehouse abwickeln. Gründer und Mitbesitzer René Oppermann: «Seit der Gründung 1998 sind wir der Platzhirsch in Zürich. Alle Carrier sind mit eigenen Glasfaserleitungen zu uns verbunden. Es gibt in der Schweiz keinen anderen Ort, wo man schneller und günstiger zu Bandbreite kommt.»

Merger-Grund One-Stop-Shopping

Zwei Hauptgründe haben René Oppermann zum Merger bewogen: Zum einen der (altbekannte) Trend von Grosskunden zum One-Stop-Shopping. IXEurope kann Infrastruktur und Anbindung an die grossen Carrier-Netze in ganz Europa aus einer Hand anbieten. Der zweite Grund liegt in den gewaltigen Investitionen, die Telehouse bzw. IXEurope bevorstehen.
Das Telehouse platze zur Zeit aus allen Nähten, so Oppermann, und der Aufbau eines zweiten Centers in einem benachbarten Lagerhaus koste «eine einstellige Millionensumme am oberen Ende.» Den grossen Vorteil seines Konzepts sieht Oppermann in der freien Wahl von Carrier und ISP. Ein Grosskunde, der im Telehouse seine Router und Server aufstellt, kann sowohl Carrier wie auch ISP äusserst schnell wechseln. Oppermann: «Man braucht eigentlich nur ein Kabel umzustecken.»
Für den ISP hat das Telehouse den Vorteil, dass er den eigenen Kunden Dienstleistungen eines Datencenters verkaufen kann, ohne physisch eines betreiben zu müssen.
Nächster Schritt: Speicher-Dienstleistungen
Der nächste Ausbauschritt ist logisch: Neben der Anbindung an Carrier und ISPs sollen demnächst auch Speicherdienstleistungen angeboten werden. Oppermann: «Wir werden über Fiber-Channel vernetzte Speicherplätze anbieten.» Wer ihm dieses SAN bauen wird, mochte Oppermann noch nicht sagen. Man sei mit verschiedenen Anbietern im Gespräch. (hc)


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