Global Managed Services, kurz GMS: So heisst das neue Unternehmen, das den Schweizer IT-Markt für Privatbanken aufmischen will. Hinter diesem Namen stehen Adnovum,
Finnova sowie Verwaltungsratspräsident und Banken-Profi Hans Rudolf Boner als Teilhaber.
Siemens Business Services (SBS) ist als strategischer Partner mit an Bord. GMS will Business Process Outsourcing (BPO) für Privatbanken anbieten.
Bei der Präsentation des Geschäftsmodells von GMS heute vor den Medien war von "Aufbrechen der Wertschöpfungskette" die Rede, sprich: Auf der Basis der Finnova Banking-Applikationen, gehosted im Rechenzentrum von SBS, integriert und unterhalten von Adnovum wird GMS für die Kunden Banking-Transaktionen durchführen – für sie das Back Office schmeissen.
Das Unternehmen GMS ist in den Startlöchern – operativ tätig ist die im letzten Herbst gegründete Firma noch nicht. Sobald der erste Kunde für die Dienstleistungen gewonnen ist, soll die Firma aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Finnova-CEO Charlie Matter sprach von 100 bis 150 Privatbanken, die für diese Dienstleistungen in Frage kämen. Die zentrale Frage sei, ob die Banken schon reif seien diese Glieder in ihrer Wertschöpfungskette fremden Händen anzuvertrauen.
Gemäss Adnovum-CEO Stefan Arn sind die ersten Kunden schon in Reichweite. Wenn die ersten Verträge unterschrieben sind, soll auch das Aktienkapital auf 2 Millionen Franken erhöht werden und Siemens Business Services als Teilhaber einsteigen. Aktuell ist die Firma mit 100'000 Franken ausstaffiert. Sollte also der Markt noch nicht reif sein für dieses Angebot, hielte sich zumindest das finanzielle Risiko in Grenzen.
Fussnote: Finnova wird auch bei den vier Banken offerieren, die heute die Unicible-Lösung einsetzen und - wie man seit gestern weiss - auf der Suche nach einer neuen Plattform sind. Dies sickerte am Rand der Präsentation von GMS durch.(map)