Der Internetpionier Martin Altorfer (34, Bild) ist nach dem Verkauf des Securitydienstleisters Celeris an die
Swisscom mit einer neuen Geschäftsidee wieder voll am Puls der Zeit. Altorfer hat zusammen mit Frank Studerus von Studerus Telecom als stillen Teilhaber die Firma Replica gegründet, ein Dienstleistungsunternehmen, dessen Hauptaufgabe drin besteht, CD-Sammlungen von Endkunden ins MP3-Format umzuwandeln. Die Idee für Replica kam Altorfer, als er seine eigene CD-Sammlung iPod-fähig machen wollte und bald bemerkte, wie aufwendig ein solches Vorhaben sein kann.
"Es braucht sehr viel Zeit, eine ganze Sammlung in MP3 umzuwandeln. Dabei ist es nicht einmal das Rippen der CDs, sondern vor allem das Zuordnen der Metadaten, das viel Zeit beansprucht", sagt Altorfer zu IT Reseller. Denn will man seine Musiksammlung auf vernünftige Weise auf dem Computer oder iPod speichern und abrufen, benötigt man Angaben zum Album, Song- und Interpretennahmen, Genrezuordnung, Ablumcover, Entstehungsjahr etc, die auf den meisten CDs nicht vorhanden sind. Diese Arbeit übernimmt bei Replica nun die eigens dafür entwickelte Software "Musicfix". Findet die Software die nötigen Angaben nicht im Internet, so werden die Daten von Hand nachgetragen. Zwei Roboter können pro Tag rund 2000 CDs einlesen und ins MP3-Format umwandeln.
Für den Vertrieb ist Altorfer mit Herstellern, Importeuren und Retailern von MP3-Playern im Gespräch, um Bestell-Flyer für Replica gleich den Geräteverpackungen beizulegen. Darbür hinaus seien auch Bundles denkbar, etwa indem man die Dienstleistung bei Verkaufsportalen zusammen mit CDs bei Online-Verkaufsläden vertreibt. Der Businessplan sieht vor, dereinst die komplette Infrastruktur für die Erbringung der Dienstleistungen bei Franchisingpartnern im benachbarten Ausland zu lizenzieren. Ab nächstem Frühjahr soll dann der Service auf Schallplatten ausgebaut werden, damit die ewige Rillenputzerei der alten Vinyl-Platten endlich ein Ende hat. (mh)