ETH will Bitstromzugang auf der letzten Meile

7. Februar 2006

     

Die letzte Meile soll freikommen, darin sind sich Politik, Telcos und Kunden einig – wann die Entfesselung Realität wird und wie weit sie gehen soll, ist jedoch nach wie vor Streitgegenstand. Nun hat sich die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in die Diskussion eingeschaltet: Die Liberalisierung der letzten Meile soll rasch und vor allem unbefristet erfolgen.

Die Befürworter einer zeitlich beschränkten Liberalisierung der letzten Meile haben bisher argumentiert, Konkurrenten der bisherigen Monopolistin Swisscom würden so zu eigenen Investitionen angeregt, statt bloss als "Trittbrettfahrer" von der Vorarbeit der Swisscom zu profitieren und dabei womöglich die Randregionen zu vernachlässigen.


Die KOF hat dies nun in einer Studie untersucht, die von der Swisscom-Konkurrentin TDC (Sunrise) in Auftag gegeben wurde. Dazu wurde die Situation in verschiedenen EU-Ländern analysiert und mit der Schweiz verglichen. Das Fazit: Die letzte Meile ist heute in allen 15 westeuropäischen EU-Staaten liberalisiert, und dies mit durchwegs positivem Ergebnis – der Wettbewerb habe sich intensiviert, die Preise seien stark gefallen, und gleichzeitig habe sich die Verbindungsleistung verbessert.

Gerade auch Randregionen hätten von der starken Ausbreitung von Breitbandanschlüssen profitiert.
Im Gegensatz dazu würde laut der KOF-Studie eine befristete Liberalisierung die Bereitschaft der Swisscom-Konkurrenten zu Infrastruktur-Investitionen eher verringern. Die Beispiele aus dem Ausland zeigten vielmehr, dass eine vollständige Öffnung des Bitstroms den Wettbewerb fördere, ohne die Randregionen schlechter zu stellen. (IW)


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