Bechtle wächst kaum, geschäftet aber effizienter

14. November 2006

     

Die Umsatzsprünge, die Bechtle über die letzten Monate mittels Akquisitionen vollzogen hat, sind vorbei. Der Konzern hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 855,7 Mio. Euro erwirtschaftet und damit 4,6 mehr Prozent als in derselben Periode des Vorjahres.

Die Auslandgeschäfte, namentlich die Aktivitäten in der Schweiz, haben sich mit einem Plus um 5,6 Prozent auf 284,9 Mio. Euro leicht besser entwickelt als der Heimmarkt. Dieser ist um 4,2 Prozent auf 570,9 Mio. Euro angewachsen. "Ein wichtiger oder der wichtigste Punkt überhaupt in unserer neuen strategischen Ausrichtung ist die Neuaufstellung in der Schweiz. Die Massnahmen in der Schweiz dürften sich bereits 2007 positiv beim Umsatz niederschlagen", sagt Ralf Klenk, CEO von Bechtle, in einer Telefonkonferenz.


Getrennt nach Geschäftsbereichen zeigt sich, dass Bechtle vor allem beim E-Commerce (+14,2%) kräftig zulegen konnte, während der Bereich Systemhaus stagnierte (+0,3%)
"Der Markt entwickelt sich nicht mit der Dynamik wie von den Analysten vorausgesagt", so Klenk. "Uns fehlt der Rückenwind aus dem Markt. Es spricht für Bechtle, dass wird trotzdem gute Ergebnisse erzielt haben."

Stärker als beim Umsatz konnte Bechtle beim Betriebsgewinn zulegen. Ein Indiz dafür, dass der Konzern auf der Kostenseite sparte. Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) stieg im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 6,1 Prozent auf 26,5 Mio. Euro. Aufgeteilt nach Segmenten zeigt sich aber, dass das Systemhaus-Geschäft einen um 2,1 Prozent geringeren Betriebsgewinn abwarf. Das EBIT hier betrug 9,3 Mio. Euro. Das E-Commerce-Geschäft konnte hier hingegen deutlich zulegen – um 11,1 Prozent auf 17,3 Mio. Euro. Nach allen Abzügen bleibt beim Bechtle-Konzern ein Reingewinn von 16,7 Mio. Euro (+3,6%) in der Kasse liegen.

"Besonders im Systemhaus-Segment haben gravierende strukturelle und strategische Änderungen sowie laufende Integrationsmassnahmen die Ergebnisse beeinflusst. Hier stehen wir vor dem grössten Wandel der letzten 20 Jahre", sagt Klenk.

Bechtle erklärt den Geschäftsverlauf neben dem fehlendem Rückenwind in der Branche zudem mit der Konsolidierung im Konzern nach den diversen Übernahmen zu Sonderkosten, was sich im Reingewinn ausdrückt. "In einer solchen Phase dennoch deutliche Ertragssteigerungen verzeichnen zu können, zeigt die Stärke der Bechtle-Gruppe", kommentiert Klenk.

In die nahe Zukunft blickt Bechtle skeptisch: Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde von einem Wert zwischen 1,25 bis 1,3 Mrd. Euro auf 1,2 Mrd. Euro runtergeschraubt. Beim Gewinn vor Steuern rechnet Bechtle mit 42 Mio. Euro. "Immer vorausgesetzt, der Markt erlaubt ein saisonal üblicherweise starkes Jahresendgeschäft", so Klenk. "Wir machen nicht Umsatz um jeden Preis, am Ende zählt, was unter dem Strich herauskommt." (map/sk)


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