Tatung: Diesmal ohne Grössenwahn

13. Dezember 2006

     

Mit dem ambitiösen Ziel, den Umsatz in der DACH-Region innerhalb eines Jahres um 700 Prozent zu steigern, trat Tatung letzten November vor die Medien. Der damalige DACH-Verantwortliche und Verkünder dieser Vorgaben, Martin Böttner, hat dann aber bereits letzten Frühling die Firma verlassen. Seine Nachfolgerin Sandra Wimmer distanziert sich nun vehement von solchen Zahlen: "Da ist man wohl um eine Null verrutscht."

Erreicht wurden die Zahlen bei weitem nicht. Drei Millionen werde man dieses Jahr umsetzen, so Wimmer. Aus der Schweiz ist Tatung derweil verschwunden. Der taiwanische UE-Hersteller, der sich vor allem als OEM-Hersteller für Marken wie Philips, JVC und Sharp, aber auch HP, Intel und IBM einen Namen machte, hatte hierzulande vor Jahresfrist den kleinen Lachener Distributor Portacomp zum Vertriebspartner gewählt. Zwischen drei und dreieinhalb Millionen wollte man gemeinsam umsetzen, so das Ziel.
Doch dazu kam es nicht. "Tatung hat die angekündigte Strategie, ein breites Sortiment im Bereich Multimedia anzubieten, nicht durchgezogen", so Erik Unterhuber, CEO von Portacomp, gegenüber IT Reseller.
"Unsere portablen Mediaplayer waren nicht konkurrenzfähig", erklärte Wimmer dem IT Reseller.


Seit Anfang September haben die Taiwaner nun einen neuen Partner für den Vertrieb von LCD-Fernsehern. Mit dem Tessiner Distributor Stilos will man das Geschäft neu aufbauen und im nächsten Jahr weitere Produkte auf den Markt bringen. Dazu sollen DVD-Player und andere Produkte rund um das Kernprodukt LCD-Fernseher gehören. Überrissene Zielvorgaben gibt es diesmal keine.

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