Streit um IT-Lösung am Bundesverwaltungsgericht

16. Januar 2007

     

Das Bundesverwaltungsgericht in Bern ist nicht besonders glücklich über die ihm vom Bundesgericht gelieferte IT-Lösung, wie die NZZ von heute schreibt. Die Lösung wurde den Bernern vom Bundesgericht in Lausanne geliefert. Das entwickelte Produkt sei aber zu kompliziert und zu wenig auf die hauseigenen Bedürfnisse angepasst, heisst es aus Bern. So gäbe es bei der Insellösung Probleme mit der Kompatibilität nach aussen sowie Anpassungsschwierigkeiten bei der Einschulung neuer Benutzer. In Lausanne verwehrt man sich gegen die Vorwürfe und betont die Stabilität und die Virenresistenz der Lösung.

Schon frühzeitig, so die NZZ, meldete die provisorische Gerichtsleitung des Bundesverwaltungsgerichts Bedenken gegen die Lösung an, konnte den Entscheid für eine Übernahme der Informatik des Bundesgerichts aber nicht mehr rückgängig machen.


Der Eigenbau wurde einst für einen geschlossenen Personenkreis entwickelt, heisst es, der über keine Computererfahrung verfügte und wenig oder keine Ansprüche stellte und war auf die Bedürfnisse eines letztinstanzlichen Gerichts zugeschnitten. Mit dem Aufbau des Bundesverwaltungsgerichts, das zu Beginn des Jahres seine Tätigkeit aufgenommen hat, musste die Lösung von 340 anspruchsvolleren Anwendern an einem erstinstanzlichen Gericht übernommen werden. Zur Einigung beider Gerichte könnte es kommen, wenn in Bern Abstriche bezüglich der Ansprüche gemacht würden und man in Lausanne dazu bereit ist, das System zu verbessern und für die neuen Nutzer anzupassen. Andernfalls müsste eine Begutachtung des umstrittenen Systems in Auftrag gegeben werden, in dem auch der finanzielle Aufwand, besonders für das IT-Personal, untersucht werden müsste. (sk)




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER