Peter Löscher (49, Bild) ist zum Mitglied und Vorsitzenden des Siemens-Vorstandes ernannt worden. Dies gab der Aufsichtsrat nach einer ausserordentlichen Sitzung am Sonntag bekannt.
Der Österreicher Löscher ist derzeit Präsident des Bereichs Global Human Health beim amerikanischen Pharmariesen Merck und damit die Nummer 2 des Konzerns, sein Jahresgehalt beträgt laut dem US-Magazin "Forbes" knapp vier Millionen Dollar. Nun gibt er
Siemens den Vorzug und wird das Amt in München am 1. Juli antreten. Klaus Kleinfeld (49) wird sein Amt als Vorsitzender des Vorstands zum 30. Juni niederlegen.
"Ich bin von Peter Löscher überzeugt, dass er Siemens aus der gegenwärtigen Situation in eine gute Zukunft führen kann", sagte Gerhard Cromme, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG.
Löscher bezeichnet sein neues Amt als "ausserordentliche Ehre und grosse Herausforderung". Er kenne Siemens als Unternehmen mit großer Geschichte und starken Fundamenten. "Ich freue mich sehr darauf", sagte Löscher.
Der Aufsichtsrat hat gleichentags Heinrich Hiesinger (46), Vorsitzender des Bereichsvorstands Siemens Building Technologies (SBT), per 1. Juni zum ordentlichen Mitglied des Vorstands und Mitglied des Zentralvorstands von Siemens ernannt. Er ist Nachfolger des wegen Korruptionsverdachts kurzzeitig inhaftierten Johannes Feldmayer. Feldmayer und der zum Rücktritt gezwungene Kleinfeld, sowie der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer haben intern das Vertrauen verloren, laut "Focus" beläuft sich die Summe im Schmiergeldskandal bereits auf drei Milliarden Euro - bisher konnte den genannten Personen aber nichts nachgewiesen werden. (mro)