Oracle hat SAP wegen "grossmassstäblichem geschäftlichem Diebstahl" mit einer Klage vor den Kadi gezerrt. In den ersten Kommentaren hatte der Walldorfer Software-Konzern sämtliche Vorwürfe noch aufs Heftigste bestritten, nun aber gibt man zu, das Tochterunternehmen Tommorrownow habe "einige Fehlerbehebungen und Wartungsdokumente in unangemessener Weise heruntergeladen".
Konkret geht es darum, dass die im Servicebereich tätige SAP-Tochter mit Hilfe von teilweise bereits abgelaufenen Oracle-Supportaccounts von Tomorrownow-Kunden laut Klage zu "tausenden von Softwareprodukten und anderem vertraulichen Material" gekommen sein soll, die eben nur Oracles eigenen Kunden direkt vorbehalten sind.
SAP-Chef Henning Kagermann weist die in der Klage implizierten Vorwürfe der Industriespionage allerdings weiterhin vehement zurück. Es stimme zwar, dass bei Tomorrownow Oracle-Suportinformationen unangemessenerweise heruntergeladen worden seien. Das Mutterunternehmen, also
SAP, habe aber auf diese Downloads keinen Zugriff gehabt, vom Diebstahl geistigen Eigentums könne also nicht die Rede sein. (IW)