Trotz Korruptionsskandal hat
Siemens heute Grund zum Feiern: Der Gigant wird 160 Jahre alt. Am 12. Oktober 1847 wurde die heutige Siemens als "Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske" in Berlin gegründet. Seither hat sich die kleine Werkstatt, welche vor allem elektrische Telegraphen herstellte, zu einem der grössten Industriekonzerne der Welt gemausert.
Der Konzern kann auf zahlreiche Höhepunkte zurückblicken: So bauten die Deutschen 1881 das erste öffentliche Kraftwerk der Welt im südenglischen Godalming. Es handelte sich dabei um ein Wasserkraftwerk, das Strom für die Strassenbeleuchtung und einige Gebäude produzierte.
1960 überstieg die Mitarbeiterzahl die 200'000er-Grenze, 1972 waren es bereits 300'000. Der bisherige "deutsche Vorzeigekonzern", wie er in den Medien der Heimat gerne bezeichnet wurde, schlitterte zu Beginn dieses Jahres in eine tiefe Krise, als Korruptionsvorwürfe gegen Siemens laut wurden. Insgesamt wanderten mehr als 1,5 Mrd. Euro in schwarze Kassen, aus denen Entscheidungsträger für die Zuteilung von Aufträgen bezahlt wurden.
Seit Juli 2007 steht mit Peter Löscher zum ersten Mal ein "Nicht-Siemensianer" an der Spitze des Konzerns. Er trat sein Amt mit dem Versprechen an, das Vertrauen der Öffentlichkeit in Siemens vollständig wieder herstellen zu wollen. (mag)