Gartner schaut in die Kristallkugel

12. Oktober 2007

     

An seinem jährlich stattfindenden Master Data Management Summit hat das Marktforschungsunternehmen Gartner diese Woche in Cannes seine Sicht der wichtigsten IT-Trends fürs kommende Jahr dargelegt. Ein wichtiges Fazit: Obwohl auch 2008 die IT-Budgets knapp bleiben, müssen CIOs gerade nächstes Jahr grundlegende Technologieentscheide treffen, die sich auf die kommenden drei bis vier Jahre auswirken. Dabei, so Gartner, sollte man einerseits zwar überlegt vorgehen, auf der anderen Seite aber auch nicht vor Pilotprojekten mit neuen Technologien zurückschrecken. Gartner nannte auch zehn konkrete Themen und Technologien, mit denen sich der CIO nächstes Jahr zu beschäftigen hat:

"Green IT" war schon 2007 das Buzzword der Stunde und wird 2008 noch wichtiger. Es wird in diesem Bereich künftig verschärfte gesetzliche Vorschriften geben. Aspekte wie Strombedarf und CO2-Emissionen sollten bei der Planung berücksichtigt werden.

VoIP und Unified Communications werden wichtig. Bisher arbeite erst ein Fünftel der firmeneigenen Telefonzentralen auf IP-Basis, in Zukunft werde dies stark zunehmen.

Bei der Modellierung von Geschäftsprozessen sollten klare Rollen definiert werden. Gartner unterscheidet hier Enterprise Architects, Senior Developers, Process Architects und Process Analysts.

In den nächsten zwei Jahren werden punkto Metadaten-Management sowohl interne als auch externe Daten zum Enterprise Information Management zusammenwachsen.


Virtualisierung ist für Gartner eine grundlegende Technologie, die neben verbesserter Flexibilität, besserer Ressourcenauslastung und Kostenersparnissen auch ganz neue Anwendungen ermöglicht - Gartner spricht von "Virtualisierung 2.0".

Mashups und Composite Applications werden zur wichtigsten Anwendungsform: Gartner sieht künftig 80 Prozent aller Anwendungen auf dieser Basis.

Noch hat sich die serviceorientierte Architektur nicht überall durchgesetzt, Gartner sieht aber schon die nächste Stufe: Unter dem Schlagwort WOA (Web-orientierte Architektur) sollte sich der CIO schon jetzt Gedanken darüber machen, was nach der SOA kommt.

Auch bei der Hardware geht die Entwicklung weiter: Die nächste Generation des Blade Computing heisst gemäss Gartner "Computing Fabric".

"Real World Web"-Technologien erschliessen durch Nutzung von Echtzeitdaten aus dem Netz neue Anwendungs- und Umsatzmöglichkeiten und machen, so Gartner "die Welt zu einem besseren Ort".

Social Software wird bis 2010 in manchen Bereichen eine entscheidende Rolle spielen, und zwar zunehmend auch im Unternehmen. Auf der Anbieterseite sieht Gartner eine signifikante Konsolidierung. (IW)


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