Unter dem Motto "Finanzplatz Schweiz – Spagat zwischen Tradition und Innovation" ging gestern und vorgestern im Zürcher Kongresshaus die 17. Ausgabe des Finance Forums über die Bühne. Wie bereits 2007 war die Veranstaltung gut besucht: "Wie schon im letzten Jahr konnten wir rund 3000 Besucher willkommen heissen", so der sichtlich zufriedene Organisator Renée Meier zu IT Reseller.
"Insbesondere der erste Veranstaltungstag, mit den Gratisseminaren war sehr gut besucht", fügte er an, und machte sich auf die Suche nach den verschwundenen Ledersesseln, die für die Teilnehmer der Panel-Diskussion vom Mittwochnachmittag benötigt wurden.
Der Höhepunkt des diesjährigen Forums war zweifellos das Referat von Norbert Walter (Bild), dem Chefökonomen der Deutschen Bank und Geschäftsführer von Deutsche Bank Research. Walter – mit seinem weissen Bart und der auf der Nasenspitze sitzenden Brille – zog Zuhörer im gut besetzten Hauptsaal komplett in seinen Bann.
Mal mahnend, mal lobend beschrieb er die Chancen und Risiken, welche die europäische Wirtschaft, insbesondere aber die Schweiz und Deutschland in Zukunft erwarte. Dabei spielten die ewigen Themen Demografie und Umweltschutz genau so eine Rolle, wie die Nachwuchsprobleme, mit denen sich viele Brachen konfrontiert sehen und der Nationalismus.
"Gerade kleine Staaten müssen erkennen, dass es nicht immer nur sinnvoll ist, sich als Zwerg zu kultivieren", spielte er auf die Beitrittsunwilligkeit der Schweiz in die EU an. In nur dreiviertel Stunden zeichnete Walter ein komplettes Bild, ohne dabei auf spannende Details und witzige Beispiele zu verzichten. Wer nicht da war, hat etwas verpasst.
Fürs nächste Jahr haben die Organisatoren einige Veränderungen im Ausstellungsbereich angekündigt. Er soll in Themenwelten gegliedert und verkleinert werden. Statt der 160 Aussteller heute sollen dann nur noch 100 einen Platz bekommen. Die so gewonnene Fläche will man für Speaker-Corner und gemütliche Networking-Zonen nutzen. Zusätzlich plant Meier am 2. Oktober 2008 das erste Finance Summit in Genf durchführen. "Dieser Anlass wird dann speziell auf die Bedürfnisse von Privatbanken ausgerichtet sein", so Meier. (mag)