Cebit: Anpfiff zur 2. Halbzeit des Messe-Marathons

6. März 2008

     

Am dritten Messetag in Hannover tritt bereits eine deutliche Beruhigung des Geschehens ein: Die meisten Journalisten und auch viele Ansprechpartner bei den Ausstellern sitzen auf gepackten Koffern bzw. laufen mit ihren kleinen Rollis übers Gelände. Die Geschäfte sollen bis dato allerdings gut gelaufen sein, so das überwiegende Feedback an den Ständen. Mehr als rechtzeitig vor dem gefürchteten Besucheransturm am Wochenende wird die Messestatistik nach einem eindrucksvoll frequentierten zweiten Messetag so wohl einen deutlichen Einbruch erleben.

Mit dem Heimkommen könnte es allerdings noch Probleme geben: Nach dem streikbedingten Ausfall von Trambahnen und Bussen, der allerdings für die Messebesucher kaum Auswirkungen hatte, hat die Gewerkschaft nun mit erheblich größerem Erfolg den Flughafen lahmgelegt, mit perfidem Ergebnis: Die Anreise funktionierte problemlos, doch jetzt hängt so mancher fest.


Was wäre die Messe ohne ihre Gadgets? In diesem Jahr findet man sie an unerwarteten Stellen. Nachdem man sich an süsse Mäuse, schrillbunte Modding-Cases und allerlei Unsinn aus fernöstlichen Werkstätten bereits gewöhnt hat, präsentiert ein Hersteller aus dem deutschen Städtchen Apolda eine elektrische Unterhose in der bis dato unverdächtigen Halle 9. Angesichts des aktuellen Messeklimas wäre das vielleicht keine schlechte Idee, aber Vorbehalte bleiben.

In der offensichtlich nicht totzukriegenden Digital Living-Ecke mit ihren (bisher) vergeblich fortschrittlichen Wohnzimmer-Szenarien stakst ein elektrifizierter Saurier namens Pleo über Couchtische. Unter dem Plüschkleid des Aibo-Nachfolgers verbirgt sich allerhand künstliche Intelligenz, die man anderswo vermissen mag.

So finden nebenan wieder die unvermeidlichen eSports-Wettbewerbe statt und auf dem Freigelände davor befindet sich eine Art Kinderkarussel für Erwachsene: ein Geländeparcour-Sandkastens für Quad-Motorräder. In der gebeutelten IT-Branche weiß man ja: Wer durch die Hölle will, muss verdammt gut fahren.

Wer nach einem vollen Messetag noch Kondition übrig hat, kann im übrigen am Charity-Run, einem richtigen Messe-Marathonlauf mit wohltäterischem Hintergrund, teilnehmen. (Ralph Beuth, Hannover)

Bild: Der Bundesagrarminister Horst Seehofer (nach virtuellem Totalschaden) vermisst den Traktor.

Teil 4 der Cebit-Berichterstattung unseres Korrespondenten in Hannover lesen Sie morgen.


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