Heute morgen war es noch ein Gerücht, inzwischen hat
Hewlett-Packard über Mittag offiziell bestätigt, den IT-Dienstleister
EDS für 13,9 Mrd. Dollar in bar zu übernehmen. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben dem Deal bereits zugestimmt, der nach Zustimmung der Behörden in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein soll.
Mit einem Zusammenschluss von HP und EDS entsteht ein globaler IT-Outsoursing-Anbieter in Konkurrenz zum mit 7,2 Prozent Marktanteil bisherigen weltweiten Marktführer
IBM. HP steht derzeit auf Rang 5 mit einem Marktanteil von etwas über 2 Prozent. EDS beschäftigt 137'000 Mitarbeitende und ist weltweit in praktisch allen Branchen von Industrie und Handel bis zu öffentlicher Verwaltung und Gesundheitswesen tätig. In den letzten Jahren stand es bei EDS mit dem Wachstum allerdings nicht zum besten: Vor allem die Konkurrenz aus Indien setzte den Outsourcing-Anbieter ziemlich unter Druck.
Laut Mitteilung von HP soll EDS als "EDS - an HP company" als eigenständige Geschäftseinheit mit Sitz im texanischen Plano weitergeführt werden. EDS-Chef und Verwaltungsratspräsident Ronald Rittenmeyer bleibt auf seinem Posten.
Mit der Veröffentlichung der Kaufpläne hob HP auch den Aussichten für das Gesamtgeschäftsjahr 2008 an: Der Konzern rechnet nun mit einem Umsatz von 114,2 - 114,4 Mrd. Dollar. Zuvor ging man bei HP von 113,5 - 114 Mrd. Dollar aus. Die EDS-Aktie stieg um fast 28 Prozent.
Branchenexperten sehen der Übernahme mit gemischten Gefühlen entgegen. HP-Chef Mark Hurd hat seinen schwierigen Konzernumbau noch nicht voll im Griff und buddelt mit der Integration von EDS nun an einer weiteren Baustelle. (sk)