Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) hat die vorgeschlagene Erweiterung des Top-Level-Domain-(TLD)-Systems definitiv genehmigt. Ab April 2009 sind somit neben den bisherigen 21 TLDs wie ".com" auch neue mit nahezu beliebigen Endungen möglich. Firmen und Organisationen können so ihren Brand als TLD einsetzen - denkbar wären zum Beispiel Domains mit Endungen wie ".itreseller", ".schweiz" oder ".swissict".
Die Registrierung einer neuen TLD ist allerdings nicht für jedermann erschwinglich. ICANN rechnet mit Kosten zwischen 100'000 und 500'000 Dollar. Wer sich für eine eigene TLD interessiert, muss ausserdem nachweisen, dass er technisch in der Lage ist, Websites zu betreiben oder einen Deal mit einem entsprechend ausgerüsteten Anbieter vorzeigen.
Laut dem "Wall Street Journal" will sich die Stadt Paris die TLD ".paris" sichern, und sich dabei von einer Reihe von Firmen sponsern lassen. Ähnlich sieht es mit der deutschen Bundeshauptstadt aus: Eine Gruppe von rund 80 Organisationen erklärt, man wolle ".berlin" als neue TLD registrieren.
Kurz nach der Veröffentlichung dieser Änderungen wurden die Domains der ICANN und der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) Opfer eines Hackerangriffs, wie Zone-h.org, eine Organisation, die solche Angriffe dokumentiert, berichtet. Betroffen waren Medienberichten zufolge die Domains Icann.net, Icann.com, Iana-servers.com, Internetassignednumbersauthority.com und Iana.com, deren IP-Adressen von den Cyberkriminellen auf eine eigene Webseite umgeleitet wurden. Auf der Homepage war der Kommentar "You think that you control the domains but you don't. We control the domains including ICANN!" zu lesen. (IW)