Vor nicht allzu langer Zeit nannten wir den neuen Compaq-Boss, Michael Cappellas, den «Mann mit der Axt», weil er in den USA die Compaq Distributionswege so radikal durchforstete, wie man das nur mit der zweihändig geschwungenen Axt tun kann.
Die Schweizer Compaq-Leute haben dann jeweils Stein und Bein geschworen, dass in der Schweiz die Situation ganz anders sei und es ein Unsinn wäre, ein funktionierendes Modell zu zerstören.
Doch ganz so ist es eben doch nicht. Die Zahl der direkt belieferten Compaq-Reseller in der Schweiz nimmt ab und es würde uns nicht wundern, wenn es früher oder später auch eine Reduktion bei den Distis geben würde. Doch bei dieser Tendenz ist Compaq nicht alleine. Jeder Hersteller muss heute – bei Strafe eines Verlustes – seine Produkte auf die schnellste und rationellste Art und Weise zum Kunden bringen.
Dazu kommen alle die One-to-One Marketing-Instrumente, deren geschickten Einsatz
Dell seinen Erfolg mitverdankt. Und diese Instrumente ermöglichen es einem riesigen Konzern, eine direkte Verbindung zum einzelnen Kunden aufzubauen. Die direkte Folge davon sind Hardware-Margen, die kaum noch die Entsorgungskosten für die Verpackung decken.
Glaubt man dem frischgebackenen Sun-Man Marco Boerries, steht auch der Software-Handel vor dem endgültigen Ende.
Was sagen Sie!? Sie wissen es schon? Sie bieten schon seit acht Jahren vor allem Lösungen an? Aha – ja dann – so schweige ich denn.
Christoph Hugenschmidt