Rund anderthalb Monate nach dem offiziell verkündeten Aus für die IT-Messe Systems hat die Münchener Messegesellschaft heute das mit skeptischer Spannung erwartete Nachfolgekonzept vorgestellt. Unter dem eher beliebig wirkenden Namen "discuss & discover" möchte das Team um Messechef Klaus Dittrich (Bild), ein neuartiges Branchen-Event mit sechs "Modulen" schaffen, bei dem die klassische Produktschau (Modul 1) konsequent in den Hintergrund rückt.
"Jenseits von Bits und Bytes" ("beyond bits and bytes"), so die englischsprachige Unterzeile des neuen Messe-Logos, sollen sogenannte Corporate Events (Modul 2), ähnlich den auf der diesjährigen Systems bereits "erfolgreich", so Dittrich, gelaufenen Kongresse von
Microsoft und
Oracle das Interesse auf "Lösungen, Strategien, Marken" lenken. Solche von Firmen durchgeführte Grossveranstaltungen, die quasi neben der Messe herlaufen, empfehlen sich nach den in diesem Jahr gemachten Erfahrungen als besonders zukunftsträchtig, glaubt er.
Daneben sollen im neuen Public Forum (Modul 3) Keynotes von "international renommierten Experten" und die "discuss & discover Conference" (Modul 4), ebenfalls mit "namhaften Experten" bestückt, quasi die grossen Fragen der IT erörtern. Nicht zu vergessen sind in dem neuen Messekonzept die Social Events (Modul 5), also mehr oder minder grosse Messepartys in "attraktiven Locations", so Dittrich, die aber wohl ohne potente Sponsoren nicht durchführbar sein werden.
Modul 6 schliesslich bildet die Online-Community zur Veranstaltung mit Weblogs, Webcasts usw., die noch intensiver gepflegt werden soll.
Im Ergebnis richtet sich die künftig auf drei Tage verkürzte "Messe"als dediziertes B2B-Event nun noch ausdrücklicher an die Entscheider, wobei die Konzentration auf den vielumworbenen Mittelstand nicht mehr so im Fadenkreuz steht wie bisher.
Binnen fünf Jahren möchte die Messe München mit dem neuen Konzept nach den Worten ihres Chefs "mehr als 50'000 Teilnehmer" in "mindestens fünf Hallen" sowie einem "ausgebuchten ICM", also dem Kongresszentrum erreichen. (Ralph Beuth, München)