SAP fehlt an der Orbit

3. Februar 2009

     

Mit SAP und Sage haben zwei grosse Software-Hersteller auf eine Teilnahme an der diesjährigen Ausgabe der Orbit verzichtet. Insbesondere bei SAP erstaunt dieser Schritt. Zwar verzichteten die Walldorfer bereits im letzten Jahr auf einen Stand an der grössten Schweizer ICT-Messe, doch damals fand gleichzeitig die europäische Mega-Hausmesse Sapphire in Berlin statt. "Nächstes Jahr werden wir eine Teilnahme wieder ins Auge fassen", versicherten damals die Verantwortlichen bei SAP Schweiz.

Das habe man auch tatsächlich getan, sagt Hansruedi Kuster, Marketing Director bei SAP Schweiz, auf Anfrage von IT Reseller. "Die Orbit ist eine wichtige Plattform für die IT-Branche in der Schweiz", so Kuster. Man habe deshalb unter den Schweizer Partnern eine Umfrage gemacht, ob und wie viele an der Teilnahme im Rahmen eines Partnerstandes interessiert seien. "Wir haben lediglich drei positive Rückmeldungen erhalten", sagt Kuster. Mindestens acht hätte man gebraucht. Es sei schade, dass man nicht die benötigte Anzahl zu einer Orbit-Teilnahme habe bewegen können. SAP Schweiz unterstütze aber alle teilnehmenden Partner mit Marketing-Mitteln, versichert Kuster.


SAP tendiert wie viele grosse Hersteller dazu, eigene Veranstaltungen in den Vordergrund zu rücken. Die Walldorfer mögen es gar noch provinzieller. So verzichtet man auf die Sapphire und setzt dafür auf die lokalen Veranstaltungen der «SAP World Tour», die in der Schweiz im vergangenen Jahr von 1200 Personen besucht wurde.
Ähnlich argumentiert der bisherige Orbit-Stammgast Sage.

Wie Marketingleiter Marc Ziegler gegenüber IT Reseller sagt, setze man in diesem Jahr auf die Hausmesse "Sage Day". Diese wurde im letzten Jahr zum ers­ten Mal durchgeführt und entstand aus dem Zusammenschluss des Pro Concept User Day und des KMU-Symposiums von Simultan. "Wir haben uns entschlossen, den Anlass weiter auszubauen und als Positionierungsplattform zu nutzen", so Ziegler. Auch Ziegler klagt, dass es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden sei, Partner für die Orbit-Teilnahme zu begeis­tern.

Orbit-Messeleiter Giancarlo Palmisani sagt auf Anfrage von IT Reseller, dass man zum jetzigen Zeitpunkt 108 Aussteller an Bord habe und damit praktisch auf Vorjahresniveau liege. "Die Verhandlungen sind schwierig", gibt er allerdings zu. Die aufgrund der Wirtschaftskrise gekürzten Marketing-Budgets machen seine Aufgabe nicht eben leichter. "Eine Teilnahme an der Orbit muss aber gar nicht teuer sein", so Palmisani. "Es gibt genügend güns­tige Angebote, wie beispielsweise Gemeinschaftsstände." Er empfehle den Firmen, die verschiedenen Angebote genau zu prüfen und sich an der Orbit zu beteiligen. "Immerhin geht es um die wichtigste Branchenveranstaltung der Schweizer IT-Szene", sagt Palmisani. (mag)


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