Die Schweizerische Informatikgesellschaft gab die Einführung des europäischen Computer-Führerscheins, der ECDL (European Computer Driving Licence), einem international anerkannten Zertifikat für die meisten europäischen Länder, in der Schweiz bekannt. Die Schweiz hat sich der Initiative angeschlossen, um den IT-Anwendern auf dem europäischen Arbeitsmarkt die gleichen Chancen einzuräumen.
Schon 17 Länder mit dabei
Bislang umfasst die European Computer Driving Licence Foundation, ECDL, 17 europäische Länder, welche das Zertifikat umsetzen. Da öffentliche Schulen den ständig wachsenden Anforderungen immer neuer Applikationen nicht gerecht werden können, wächst die Nachfrage nach Qualitätsausweisen laufend. Die Schweizer Informatikergesellschaft hat deshalb die Lizenz für die Abwicklung von Prüfungen, die für die Erlangung des ECDL notwendig sind, übernommen und erste Partnerschaften mit Bildungsinstituten abgeschlossen, u.a. mit der CS Holding, der Informatikschule Schweiz (Migros) und der
EDS.
Schulungskurse kein Muss
Um zum Ausweis zu gelangen, muss eine europaweit gültige ECDL Skills Card (Teilprüfungskarte) bezogen werden, die dazu berechtigt, die einzelnen Prüfungen in beliebiger Reihenfolge und in jedem zertifizierten Testzenter in Europa abzulegen. Die Zulassung zur Prüfung darf nicht vom Besuch einer Schulung abhängig gemacht werden. Die Prüfung umfasst verschiedene Module in den Bereichen Nutzung und Betriebssystemfunktionen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken, Präsentation und Grafik sowie Informations- und Kommunikationsnetze.
Offen bleibt allerdings die Frage, ob und wie der Anwender-Führerschein erneuert werden kann und muss. Um den Nutzen eines Zertifikats in den IT-Anwenderbereichen zu garantieren, müsste es den ständig neuen Anforderungen von Zeit zu Zeit angepasst werden, um zu belegen, dass der Inhaber auch wirklich auf dem Stand der Dinge ist. (mh)