SAP gibt den Kundenprotesten nach und verzögert die Erhöhung der Wartungsgebühren weltweit um drei Jahre. Ursprünglich wollten die Walldorfer die Gebühren für den Enterprise-Support bis 2012 von 17 auf 22 Prozent erhöhen. Durch die Aufschiebung bis 2015 entsteht für Kunden eine jährlich maximale Steigerung von 3,1 Prozent, weniger als bisher angenommen.
Allerdings gilt die Verzögerung nur für SAP-Kunden, die bereits jetzt in einen Enterprise-Support-Vertrag eingebunden sind. Auch für die 45 Schweizer Firmen, die sich in der Interessengemeinschaft SAP Wartung Schweiz zusammengeschlossen haben, soll der Zeitaufschub gelten. Dies erklärt SAP-Mediensprecher Holger Rungwerth gegenüber IT Reseller. Auch wenn die Mitglieder der IG weiterhin lediglich die für den Standard-Support anfallenden 17 Prozent an SAP überweisen, wolle man sie nicht für den Protest abstrafen. Man stehe in engem Kontakt mit diesen Firmen.
Die Ankündigung von SAP ist ein Kompromiss, den die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) dementsprechend mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nimmt. Die abgemilderte Preiserhöhung und deren Deckelung auf maximal 3,1 Prozent jährlich komme den SAP-Kunden in der jetzigen wirtschaftlichen Situation sicherlich ein wenig entgegen, so die Stellungnahme. Zufrieden ist die DSAG zudem mit dem Eingeständnis von
SAP, sich am Mehrwert für den Kunden messen zu lassen.
Allerdings bedeute der Entscheid aus Walldorf auch, dass in der Schweiz weiterhin die Option Standard-Support nicht mehr erhältlich sein soll, womit die DSAG im Sinne der Schweizer Kunden nicht einverstanden ist. Die Beibehaltung des Standard-Supports als echte Option zum Enterprise-Support bleibe nach wie vor im Mittelpunkt der Aktivitäten der DSAG. (cdb)