Am Montag berichtete das "Wall Street Journal", dass die von der iranischen Regierung eingesetzte Lösung zur Telefon- und Webüberwachung von
Nokia Siemens Networks (NSN) stammt (wir berichteten). Konkret lautete der Vorwurf, dass NSN dem iranischen Provider TCI mindestens zum Teil Lösungen für Deep-Packet-Inspection verkauft und so die Filterung von Datenpaketen im Netzwerk ermöglicht habe. NSN bestreitet diese Anschuldigungen nun.
Auch die von Ben Roome, Head of Media Relations bei
Nokia Siemens Networks, gemachte Aussage - "Wenn man eine Netzwerk-Lösung verkauft, verkauft man automatisch auch Funktionen, mit denen man jede Kommunikation über dieses Netzwerk abfangen kann" ? wird nun relativiert. Roome soll gegenüber "ZDnet" erklärt haben, dass NSN niemals Funktionen zur Deep-Packet-Inspection an die iranische Regierung weitergegeben hätte. Man habe die iranische Regierung einzig mit der Möglichkeit zur gesetzeskonformen Überwachugn von Telefonaten versorgt.
Wie "BBC" berichtet, setzen die Iraner auf ein Produkt namens "Monitoring Center", das ursprünglich NSN gehörte. Monitoring Center soll das Mithören und Überwachen aller Arten von Stimm- und Datenkommunikation in allen Netzwerken ermöglichen. NSN habe nur einen beschränkten Satz von Funktionen an den Iran verkauft, so Roome gegenüber "ZDnet". Die iranische Regierung habe Monitoring Center erst später hinzugekauft, als das Produkt nicht mehr NSN gehörte. (ahu)