Tragische Selbstmorde bei France Telecom

Bei France Telecom ist es in den letzten Monaten zu einer Suizid-Serie gekommen. Die Gewerkschaften machen die Profitgier der Firma verantwortlich.
15. September 2009

     

Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet, haben sich in den letzten 18 Monaten 23 Mitarbeiter von France Telecom das Leben genommen. Am vergangenen Freitag soll sich etwa eine 32-jährige Mitarbeiterin aus dem Bürofenster gestürzt haben. Die Häufung der Vorfälle hat nun die Pariser Regierung auf den Plan gerufen. Konzernchef Didier Lombard wurde von Sozialminister Xavier Darcos zum Gespräch eingeladen, um über die Suizide zu sprechen. Gewerkschafter kritisieren derweil die strukturellen Probleme bei France Telecom. Das Unternehmen habe nur den finanziellen Aspekt vor Augen und dränge die Mitarbeiter zu immer mehr Rentabilität. Angestellte, die in Vergangenheit Selbstmord begingen, hätten in Abschiedsbriefen betriebliche Schwierigkeiten für ihren Schritt verantwortlich gemacht. Die Mitarbeiterin, welche sich letzten Freitag in den Tod stürzte, wurde offenbar von einer neuen Arbeitsorganisation mit neuem Chef erschüttert. Nun soll die Regierung vom Unternehmen verlangen, die Möglichkeiten für moralische und psychologische Hilfe auszuloten, um die Häufung der tragischen Fälle zu stoppen.

(mw)


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