SAP-Mitbegründer Hasso Plattner hat offenbar vor, bis Ende des nächsten Jahres Aktien im Wert von 240 Millionen abzustossen. Als Folge auf die Meldung wurden massiv höhere Volumen von SAP-Aktien gehandelt, und die Papiere verloren innerhalb von drei Tagen drei Prozent Wert. An der Börse herrsche Nervosität, weil sich Plattner vom Konzern abwende. Dabei geht es Plattner gar nicht darum, sich von SAP zu lösen, wie die „Financial Times Deutschland“ schreibt. Vielmehr habe das deutsche Steuerrecht ihn zu dem Schritt getrieben. Er versuche nicht, sich seinen Steuerpflichten zu entziehen. Doch die beachtlichen und teils überlappenden steuerrechtlichen Auflagen in Deutschland würden ihn immer wieder dazu zwingen, Teile seines SAP-Besitzes abzustossen, so Plattner in der Zeitung. Er besitze nicht genug Bargeld, um die Steuern auf sein Aktienvermögen zu bezahlen, heisst es vom SAP-Mann weiter. Plattner unterstützt verschiedene wohltätige Institutionen im grossen Stil. Diese Ausgaben unterliegen der Schenkungssteuer, und um diese zu begleichen, muss Plattner Aktien verkaufen, welche wiederum der Kapitalertragssteuer unterliegen. Plattner ist schon länger daran, das deutsche Steuerrecht zu kritisieren. Die geplante Einführung einer Vermögensteuer bezeichnet er etwa als Strafe für erfolgreiche Unternehmer.
(mw)