EU sagt Nein zu Oracles Sun-Übernahme

Die EU-Kommission hat die Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle abgelehnt; die US-Kartellwächter hatten den Deal bereits durchgewunken.
10. November 2009

     

Mit der Begründung, die Übernahme von Sun durch Oracle würde den Wettbewerb gefährden, hat sich die EU-Kommission gestern gegen das 7-Milliarden-Dollar-Vorhaben gestellt. Eine Kombination von Suns MySQL-Datenbank mit Oracles Produktportfolio könne zu Wettbewerbsverzerrungen auf dem Datenbankmarkt führen, erklärte die Kommission. Die Unternehmenskunden hätten eine kleinere Auswahl und müssten allenfalls auch mit höheren Preisen rechnen.


In einer ersten Stellungnahme erklärte Oracle, der Entscheid basiere auf einem tiefen Missverständnis und man werde mit allen Mitteln dagegen ankämpfen. Es gäbe auf dem Datenbankmarkt mindestens acht starke Player und bei der Oracle-Datenbank und MySQL handle es sich um zwei „äusserst verschiedene Produkte“.


Ginge es nach Oracle-Chef Ellison, wäre die Übernahme ohnehin längst unter Dach und Fach: Bereits im August kritisierte er den ausstehenden Entscheid der EU-Kommission und behauptete, Sun verliere jeden Monat 100 Millionen Dollar, solange die Übernahme nicht abgewickelt werden könne.


Mittlerweile wird spekuliert, Sun könnte gezwungen werden, MySQL zu verkaufen oder in ein Spin-off-Unternehmen auszulagern, um die Übernahme abwickeln zu können. Sun hat MySQL erst im letzten Jahr zum Preis von einer Milliarde Dollar übernommen.




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