Der wirtschaftsliberale Think-Tank Avenir Suisse äussert sich zur Regulierung des Glasfasermarkts. Dort, wo der Wettbewerb nicht spielt, fordert Avenir Suisse die Einführung einer staatlichen Regulierung. Wo der Wettbewerb aber gut greift, soll sich der Staat nicht einmischen.
Der Hintergrund: Eine gestern publizierte Avenir-Suisse-Studie hat ergeben, dass ein stablier und effektiver Infrastrukturwettbewerb nicht mit Sicherheit gewährleistet sei, obwohl neben Swisscom auch viele städtische Elektrizitätswerke am Aufbau eines Glasfasernetzes seien.
Durch die Verlegung von Glasfaserkabeln bis in die Haushalte (FTTH) drohe eine weitere Stärkung des Ex-Monopolisten Swisscom, meint Studienautor Urs Meister. Ein regulierter Netzzugang für Alternativanbieter wie Sunrise sei aber nur dort nötig, wo kein lokales Elektrizitätswerk ein Glasfasernetz betreibe und dieses den Telekomanbietern diskrimierungsfrei zur Verfügung stelle. In solchen Regionen müsse das marktbeherrschende Unternehmen die Entbündelung der Leitungen oder die Mitbenutzung der Breitbandinternet-Infrastruktur in den Telefonzentralen durch die Konkurrenz gewähren. Dazu müsse allerdings das Fernmeldegesetz geändert werden.