Abacus-ERP als Software as a Service

Abacus hat am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz die neuste Version seiner ERP-Software vorgestellt, die komplett Web-basiert ist. Der St. Galler Software-Hersteller springt nun also auch auf den Software-as-a-Service-Zug (SaaS) auf.
28. Januar 2010

     

Im vergangenen Jahr verzeichnete Abacus ein Umsatzwachstum von gut 5 Prozent, wie Marketingleiter Thomas Köberl (Bild) am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz bekannt gab. Dies sei ein Umsatzrekord im 25. Geschäftsjahr.

Pünktlich zum 25-Jahr-Jubiläum lanciert der St. Galler Software-Hersteller zudem seine ERP-Software in der dritten Generation. Grösster Unterschied zu den bisherigen Versionen ist, dass Abacus vi komplett Web-basiert ist. vi steht denn auch für "Version Internet". Laut Abacus hat man in über drei Jahren rund 300 Mannjahre an Entwicklung, Programmierung und Testing in die neue ERP-Software investiert. So handelt es sich bei Abacus vi um eine vollständig neu entwickelte, Java-basierte Rich Internet Application, die allerdings auf den bisherigen Funktionalitäten aufbaut und zu den Vorgängerversionen kompatibel ist. Nebst der Skalierbarkeit, dem Rollen-basierten Benutzerkonzept und der Mehrsprachigkeit ist die integrierte Messaging-Funktion für die Kommunikation zwischen den Anwendern ein weiteres Highlight der SaaS-Lösung, so Abacus. Als Server-Betriebssystem unterstützt Abacus vi Windows, Apple OS X oder Linux. Zudem ist die Software mit den Datenbanken Pervasive.SQL, MS SQL oder DB2 lauffähig. Für eine sichere Authentifizierung sorgt Swisssign der Schweizerischen Post.

Speziell an Abacus vi ist laut CEO Claudio Hintermann, dass Abacus nicht selber hostet. Hintermann propagiert denn auch eine "demokratische Cloud". Abacus wolle die Cloud im Gegensatz zu SAP, Microsoft oder Google nicht kontrollieren. Jeder, der dazu fähig sei, könne Abacus vi hosten. Die Daten bleiben beim Installationsbetreiber, also dem Treuhänder oder dem Abacus-Händler. Ein Drittanbieter ist für das Hosting nicht notwendig.

Als Zielgruppe für Abacus vi werden kleine Unternehmen und das Massengeschäft angestrebt. Die Nutzung der Software erfolge über ein Abonnement. Dabei können die Unternehmen den gewünschten Funktionsumfang selber definieren. Installieren müssen sie für die Nutzung von Abacus vi nichts. Je nach Ausstattung kostet die Finanzbuchhaltung zwischen 25 und 250 Franken pro Monat, die Lohnbuchhaltung schlägt mit 25 bis 220 Franken zu Buche. Daneben gibt es auch Paketangebote, die verschiedene Funktionen kombinieren.

Für 2010 sind derweil weitere Entwicklungen geplant. So soll AbaBau, eine Gesamtlösung für die Bauwirtschaft, lanciert werden. Ausserdem soll Ende 2010 die Immobilienverwaltungs-Gesamtlösung AbaImmo folgen. Auch die Tochter in Deutschland soll weiter auf- und ausgebaut werden, so Köberl. Es gehe in erster Linie darum, Vertriebspartner zu finden. Zudem werde man in Deutschland – im Gegensatz zur Schweiz – nicht nur auf den indirekten Vertrieb, sondern auch auf Software-Hersteller setzen. Mit PDS habe man im Baunebengewerbe bereits einen ersten Lösungspartner gefunden. Zudem entwickle man gemeinsam mit PDS eine Lohn-Software. Des weiteren vertreibe ein Hersteller von Produktionsplanungs- und Steuerungssystemen (PPS) künftig Abacus PPS.

(abr)


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